HSV und Dortmund trüben deutsche Bilanz

Hamburg (dpa) - Sechs Spiele, vier Siege - die Fußball-Bundesliga könnte mit ihrem Start in den UEFA-Pokal zufrieden sein, hätten nicht ausgerechnet Tabellenführer Hamburger SV und die national ebenfalls noch ungeschlagene Dortmunder Borussia die Bilanz getrübt.
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Hamburgs Trainer Martin Jol verfolgt das Spiel gegen Unirea Urziceni.
dpa Hamburgs Trainer Martin Jol verfolgt das Spiel gegen Unirea Urziceni.

Hamburg (dpa) - Sechs Spiele, vier Siege - die Fußball-Bundesliga könnte mit ihrem Start in den UEFA-Pokal zufrieden sein, hätten nicht ausgerechnet Tabellenführer Hamburger SV und die national ebenfalls noch ungeschlagene Dortmunder Borussia die Bilanz getrübt.

Vor allem im Westfalenland war die Ernüchterung riesengroß. «Eine Katastrophe. So habe ich noch nie eine Mannschaft spielen sehen, die ich gecoacht habe», klagte BVB-Trainer Jürgen Klopp nach dem 0:2 gegen Udinese Calcio, bei dem seine Mannschaft den Nachweis internationaler Reife schuldig geblieben war.

Wohl nur noch ein Fußball-Wunder kann die Borussen am 2. Oktober in Udine vor dem frühen K.o. bewahren. Nach dem dürftigen 0:0 gegen Underdog Unirea Urziceni wartet auch auf den HSV im Rückspiel in der rumänischen Provinz ein schweres Stück Arbeit, will er wie eingeplant die Gruppenphase erreichen. Dagegen dürfen der VfL Wolfsburg (1:0 gegen Rapid Bukarest) und der VfL Stuttgart (2:1 bei Cherno More Warna) wohl schon jetzt mit weiteren Einnahmen im europäischen Wettbewerb planen können. Der FC Schalke 04 und Hertha BSC hatten bereits am Dienstag die Weichen zum Weiterkommen gestellt.

In Dortmund erwies sich diese Hoffnung als Wunschdenken. Mit hoher Spielkunst, schnellen Beinen und taktischer Finesse legte der Gast aus dem Friaul die Schwächen des Bundesliga- Vierten schonungslos offen. Nur mit viel Glück entging der BVB nach den Toren von Antonio Floro Flores und Gökhan Inler einer noch höheren Niederlage. Die bittere Erkenntnis: Allein mit Ehrgeiz lassen sich solche Spiele nicht gewinnen. «Wir waren zwar bemüht, haben uns aber dämlich angestellt», klagte Kapitän Sebastian Kehl.

Nicht viel schlauer ging der HSV gegen Urziceni zu Werke und vergrätzte seine Zuschauer über weite Strecken mit ideenlosem Fußball. «Ein 0:0 ist besser als ein 1:1», meinte Nationalspieler Piotr Trochowski nach der Nullnummer trotzig. Torhüter Frank Rost sah ebenfalls keinen Grund zur Beunruhigung und befand: «Wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Wir können auch auswärts gewinnen.»

Auf die zurückgewonnenen Defensivstärke gründet der VfL Wolfsburg seine Hoffnung, auch die Auswärtshürde in Bukarest unbeschadet zu überstehen. Zum großen Rückhalt beim Europacup-Comeback der «Wölfe» nach neun Jahren wurde Alexander Madlung, der im Konzept von Trainer Felix Magath schon keine Rolle mehr zu spielen schien. Weil die Angreifer der Niedersachsen auch gegen Rapid kaum Torgefahr verbreiteten, musste ein Foulelfmeter für das Siegtor herhalten, den der Brasilianer Grafite sicher verwandelte. «Wir fahren nun nicht beruhigt, aber zufrieden nach Bukarest», beschrieb Magath die Ausgangslage seiner Mannschaft.

Wohl nur noch an sich selbst scheitern kann der VfB Stuttgart, der als 2:1-Sieger ins Rückspiel gegen die Bulgaren aus Warne geht. Die fehlende Einstellung wäre den Schwaben allerdings schon im ersten Vergleich in Sofia beinahe zum Verhängnis geworden, hätte nicht Mario Gomez mit einem späten Tor-Doppelpack die Partie noch gedreht und damit eine Bauchlandung verhindert. «So brauchen wir in der Bundesliga gar nicht mehr anzutreten», wetterte Trainer Armin Veh auch mit Blick auf das Derby gegen den Karlsruher SC.

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