HSV gegen BVB: Ein ungewöhnlicher Fußballabend

Spiel 1 der Fußball-Bundesliga nach den Terroranschlägen von Paris und der Absage des Länderspiels in Hannover. 57 000 Zuschauer im Hamburger Volksparkstadion, 600 Ordner und viel Polizei - kein Spiel wie sonst.
dpa |
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Das Duell zwischen dem HSV und dem BVB ist das erste Bundesligaspiel seit den Terroranschlägen in Paris.
GES/Augenklick Das Duell zwischen dem HSV und dem BVB ist das erste Bundesligaspiel seit den Terroranschlägen in Paris.

Hamburg - Es ist an diesem Freitagabend das erste Spiel der Fußball-Bundesliga nach den blutigen Terroranschlägen von Paris und der Absage des Länderspiels in Hannover wegen Hinweisen auf einen Anschlag. Und das vor 57 000 Zuschauern im ausverkauften Stadion. Zum Auftakt gleich zwei Gedenkminuten, eine für die Opfer von Paris und eine für den gestorbenen Kanzler und Hamburger Helmut Schmidt.

So viel Kontrolle war selten im Hamburger Volksparkstadion. Sogar HSV-Idol Uwe Seeler wird gründlich durchsucht, ebenso der ehemalige HSV-Spieler Marcell Jansen. "Die Menschen kommen für den Sport, für den Fußball: Das darf man sich nicht kaputt machen lassen", sagte der 30-Jährige.

 

Appell von HSV-Chef Beiersdorfer: Bitte keine Knaller oder Böller im Stadion

 

Ähnlich scharfe Kontrollen gab es zuletzt bei der WM 2006. Zuschauer, Journalisten, Ordner - jeder muss mindestens einmal eine Leibesvisitation über sich ergehen lassen. Aber kaum Gemurre, kaum Verwunderung. Vor der Begegnung suchten Sprengstoffhunde wie bei jedem Heimspiel zweimal (am Donnerstag und Freitag) nach Sprengstoff und Pyrotechnik - auch unter den Trainerbänken am Spielfeldrand. Der HSV hatte die Anzahl der Ordnungskräfte von 450 auf etwa 600 erhöht. Die Polizei machte keine Angaben über ihre personelle Stärke. HSV-Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer hatte an die Fans appelliert, keine Knaller oder Böller ins Stadion mitzubringen.

Hamburgs Innensenator Michael Neumann (SPD) machte sich vor Spielbeginn ein Bild von der Lage. Die Flaggen vor der Arena wehten auf Halbmast. Alle Besucher wurden sorgfältig abgetastet, Taschen kontrolliert. Bis zur Halbzeit blieben besondere Vorfälle aus.

 

DFB-Interimspräsident Rauball: Maßnahmen sind angemessen

 

Wegen Staus rund um das Volksparkstadion wurde die Begegnung mit einer Verzögerung von etwa 15 Minuten angepfiffen. Denn außer dem mit 57 000 Menschen ausverkauften Fußballspiel gab es in der benachbarten Barclaycard-Arena ein Konzert der Band "Unheilig".

Lesen Sie hier: Tenor nach Terror - "Aber mulmig ist uns schon"

 

"Wir haben alles Menschenmögliche dafür getan, dass wir unseren Zuschauern und auch den Gästen aus Dortmund ein sicheres Spiel zeigen können", sagte Beiersdorfer am Sky-Mikrofon kurz vor dem Anpfiff. Der Präsident der Deutschen Fußball Liga, Reinhard Rauball, bezeichnete die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen als angemessen.

Der Geschäftsführer von Borussia Dortmund, Hans-Joachim Watzke, sagte, die Geschehnisse in Paris und Hannover seien nicht spurlos an der Mannschaft vorbeigegangen. Von Verunsicherung aber keine Spur, sagte er. "Die Spieler haben das Gefühl, dass Demokratie und Meinungsfreiheit keine Geschenke sind - dafür musst du was tun."

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