HSV auf Champions League-Kurs: 1:1 in Wolfsburg
Wolfsburg (dpa) - Der Hamburger SV bleibt auf Champions League- Kurs, doch der Kontakt zu Spitzenreiter Bayern München ist verloren gegangen.
Die Mannschaft von Trainer Huub Stevens kam nicht über ein 1:1 (1:0) beim VfL Wolfsburg hinaus und liegt bereits sieben Punkte hinter dem Rekordmeister zurück. Bastian Reinhardt (14.) erzielte vor 30 000 Zuschauern in der ausverkauften Volkswagen-Arena das Tor für die Hamburger, die im zehnten Liga-Spiel in Folge ungeschlagen blieben. Ex-HSV-Profi Danijel Ljuboja (52.) traf zum Ausgleich. Nach Platzverweisen für Alexander Madlung (82.) und Vincent Kompany (87./beide Gelb-Rot) sowie Grafite und Joris Mathijsen (90./beide Rot) beendeten beide Teams die Partie zu neunt.
«Wir haben schlecht gespielt. Wenn es ganz blöd läuft, kannst du so ein Spiel sogar verlieren», kritisierte HSV-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer seine Mannschaft. Aber auch Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer (Herne) kam bei ihm schlecht weg. «Es wäre ein feiner Zug, wenn wir mal wieder neutral behandelt werden würden», monierte Beiersdorfer. «Ich bin zufrieden, dass wir noch einen Punkt mitgenommen haben. Das ist gegen einen Kontrahenten, der um die Champions League-Teilnahme spielt, nicht selbstverständlich», sagte Wolfsburgs Trainer Felix Magath.
Bei winterliche Kälte fanden die Hanseaten als erste zu Betriebstemperatur und markierten schon mit der ersten gefährlichen Toraktion des Spiels die Führung. Piotr Trochowski brachte eine Ecke von links nach innen und Reinhardt hatte unbedrängt von der Wolfsburger Abwehr keine Mühe einzuköpfen. Für den 32 Jahre alten Innenverteidiger war es immerhin schon der dritte Saisontreffer.
Die Hausherren steckten den frühen Rückstand jedoch ungerührt weg und hätten schon fünf Minuten später ausgleichen können. Christian Gentner flankte im Strafraum nach innen, wo Edin Dzeko in Mittelstürmer-Position direkt abzog. Der Schuss des Bosniers, der für Torjäger Grafite in Wolfsburgs Startelf stand, ging aber knapp über das von Frank Rost erneut sicher gehütete HSV-Gehäuse hinweg.
Das waren allerdings bereits die Aufreger der ersten Halbzeit in einer Partie, die von beiden Vertretungen offensiv geführt wurde. Tormöglichkeiten resultierten aus den Bemühungen jedoch kaum, da die beiden Abwehrreihen jederzeit Herr der Lage waren. Nur beim Distanzschuss von Rafael van der Vaart (43.) kam vor dem Wechsel noch einmal ein Hauch von Torgefahr auf. Aber auch sein Schuss verfehlte das Tor. «Wir haben gut begonnen, dann aber den Faden verloren», haderte Beiersdorfer schon zur Pause.
Nur sieben Minuten nach Wiederanpfiff wurde seine Miene noch ärgerlicher. Ljuboja fasste sich an der Strafraumgrenze ein Herz und schloss ab. Der Ball wurde von Dzeko noch abgefälscht, so dass Rost keine Chance zum Eingreifen hatte. In der Folge sah die prächtige Kulisse einen offenen Schlagabtausch mit Möglichkeiten hüben und drüben inklusive einer Schlussphase, in der er es zur Sache ging.