Hope Solo - die Femme fatale des Frauenfußballs
Denkt man an Frauenfußball, denkt man automatisch an Hope Solo. Die US-Torhüterin ist nicht nur auf dem Platz der Frauen-WM in Kanada ein echter Hingucker, auch daneben weiß sie Schlagzeilen zu produzieren - von häuslicher Gewalt bis hin zu Nacktfotos.
München - Hope Solo ist mit Abstand das bekannteste Gesicht des Frauenfußballs - und für viele hat die Torhüterin der US-Amerikaner auch das Schönste.
Doch hinter dem hübschen Gesicht und dem durchtrainierten Körper versteckt sich eine äußerst schillernde und tendenziell aufbrausende Persönlichkeit, die in regelmäßigen Abständen die Klatschspalten füllt.
Von Verhaftung über Doping bis hin zu Nacktfotos - Hope Solo liefert reichlich Gesprächsstoff.
Häusliche Gewalt
Im Sommer 2014 war es in ihrem Haus in Kirkland zu einem Zwischenfall gekommen. Dabei soll Solo auf ihre Halbschwester und deren 17-jährigen Sohn eingeschlagen haben. Sie entschuldigte sich anschließend öffentlich.
Daraufhin wurde ein Verfahren wegen häuslicher Gewalt gegen die Torhüterin eingeleitet. Ihr Anwalt betonte damals, dass sich Solo "keines Verbrechens schuldig gemacht" habe. Sie sei angegriffen und während des unglücklichen Zwischenfalls selbst verletzt worden. Ein Jahr später wurden alle Ermittlungen gegen sie eingestellt. Damit endete für sie wie sie selbst auf Facebook schrieb die "schlimmste Phase ihres Lebens".
30 Tage suspendiert
Nur eine Woche, nachdem das Verfahren wegen häuslicher Gewalt eingestellt wurde, hatte die hübsche Fußballerin neuen Ärger am Hals: Solo wurde für einen Monat vom US-Team suspendiert. Grund war ein Zwischenfall im Trainingslager in Kalifornien.
Solos Ehemann wurde damals wegen des Verdachts auf Trunkenheit am Steuer festgenommen worden. Die Torhüterin soll mit in dem Auto gesessen haben, das nachts in der Nähe des Teamhotels von der Polizei angehalten worden war. Hope habe eine "schlechte Entscheidung getroffen, die negativen Einfluss auf das Team und ihre Mitspielerinnen hatte", sagte Nationaltrainer Jill Ellis damals und betonte: "Zu diesem Zeitpunkt haben wir das Gefühl, dass es das Beste für sie ist, nicht beim Team zu sein."
"Ich akzeptiere und respektiere die Entscheidung des Verbandes, und, was noch wichtiger ist, ich entschuldige mich dafür, meine Mitspielerinnen, Trainer und den Verband enttäuscht zu haben, die mich immer unterstützt haben", schrieb Solo damals auf ihrer Facebook-Seite.
Vom Verlobten verprügelt
Kurz vor der Hochzeit mit dem Football-Profi Jerramy Stevens gab es ebenfalls einen handfesten Skandal. 2012 wurde ihr damaliger Verlobter von der Polizei verhaftet, weil er verdächtigt wurde, die Torhüterin im angetrunkenen Zustand zuhause angegriffen und verletzt zu haben.
Was genau vorgefallen war, bevor die Polizei eintraf, blieb unklar. Laut Medienberichten soll Solos älterer Bruder Marcus den Notruf abgesetzt haben, nachdem nicht eingeladene Männer die Party gestört hatten. Als die Einsatzkräfte eintrafen, fanden sie Stevens im Schlafzimmer am Boden liegend, mit Blutspuren an Wange und T-Shirt. Solo hatte eine Verletzung am Ellbogen, und im Zimmer fanden sich Anzeichen für eine handfeste Auseinandersetzung.
Laut Stevens habe sich das Paar darüber gestritten, ob man nach der Heirat in Washington oder Florida leben wolle.
Nackt für ESPN
2011 posierte die US-Nationalkeeperin komplett nackt für das populäre US-Magazin "ESPN - The Body Issue". Schon davor avancierte sie zum Sex-Symbol und ließ während der Frauen-WM internationale Männerherzen höher schlagen. Doch spätestens seit den Nacktbildern war es um ihre männlichen Fußballfans geschehen. Nie zuvor kam ihr durchtrainierter Körper so gut zur Geltung wie bei diesen Aufnahmen.
Teilnahme bei "Let's Dance"
Kurz nach den Nackfotos nahm die Fußballerin an der Tanzshow „Dancing with the Stars“ – in Deutschland als „Let’s dance“ bekannt – teil. Zwar überzeugte Solo mit ihrem Tanzpartner Maksim Chmerkovskiy beim Wiener Walzer, dennoch musste die Kickerin herbe Kritik einstecken. Juror Bruno Tonioli sagte damals zu der US-Amerikanerin: „Wenn Du die Arme hebst, sieht das teilweise so aus, als würdest Du jemanden schlagen wollen.“
Positiver Dopingtest
2010 wurde Solo von ihrem Verband wegen eines positiven Dopingtests verwarnt. Bei einer Urinprobe war die Olympiasiegerin von 2008 positiv auf eine verbotene Substanz getestet worden. Dennoch durfte die damals 30-Jährige bei den Olympischen Spielen in London antreten, weil sie nationalen Anti-Doping-Agentur USADA glaubhaft versichert hatte, dass sie das Diuretikum unwissentlich nach einer Verschreibung ihres persönlichen Arztes genommen hatte.
Hope Solo mag für junge Nachwuchsfußballerinnen vielleicht nicht das beste Vorbild sein, doch eins ist sicher: Ohne sie wäre der Frauenfußball weniger attraktiv und um einiges langweiliger.