Hoffenheim überrascht sogar den eigenen Mäzen

Aufsteiger Hoffenheim siegt fast im Stil des alten FC Bayern – und hat auf den nun vier Punkte Vorsprung.

MANNHEIM Die frohe Kunde überbrachte der Präsident und Mäzen höchstpersönlich. Nach dem 2:1 Sieg (beide Tore Demba Ba) seiner Hoffenheimer gegen Frankfurt rannte Klub-Boss Dietmar Hopp so schnell er konnte in die Kabine. „Er hat uns zum Sieg gratuliert und uns gesagt, dass wir Tabellenführer sind“, berichtete Abwehrspieler Matthias Jaissle.

Hopp selbst konnte den Höhenflug an die Tabellenspitze, vier Punkte vor Bayern, kaum glauben und wertete das als Sensation. „Die Entwicklung kommt sehr überraschend. Dass sich die jungen Spieler so schnell entwickeln, hätten wir nicht gedacht“, erklärte er.

Trainer Ralf Rangnick bezeichnete das Tabellenbild dagegen nur als Momentaufnahme und warnte ungeachtet des starken Saisonstarts vor zu großer Euphorie. „Über die Tabellenführung Freude sich vor allem die Fans und unsere Marketingabteilung. Wir wissen das einzuordnen. Wichtig ist die Entwicklung der Mannschaft, und da sind wir auf einem guten Weg“, sagte Rangnick.

Und mehr noch: Der Fußball-Lehrer verblüffte dann sogar noch richtig mit seiner Sicht der Dinge: „Wenn überhaupt, schaue ich auf Platz 16. Wichtig ist, dass wir dorthin einen großen Puffer haben. Dieser Sieg ist daher fast schon sechs Punkte wert.“

Tatsächlich konnte der Aufsteiger vor 26 300 Zuschauern im Carl-Benz-Stadion in Mannheim nicht das gewohnte Offensiv-Feuerwerk abbrennen und hatte am Ende mehrmals das Glück auf seiner Seite. „Wir hatten mehr Probleme als in den Heimspielen zuvor. Es war ein wackeliger und glücklicher Sieg“, sagte Rangnick. Es war ein Sieg im Stile eines Spitzenklubs. Fast Bayern-like.