Hoeneß lästert über Beckham und Milan: "Das ist doch Hollywood"

Bayern-Manager Hoeneß spottet über Beckhams Wüsten-Auftritt, Dubais Tourismus-Manager aber hält Milan mit seinem neuen Pop-Star für attraktiver als den FC Bayern.
von  Abendzeitung

DUBAI - Bayern-Manager Hoeneß spottet über Beckhams Wüsten-Auftritt, Dubais Tourismus-Manager aber hält Milan mit seinem neuen Pop-Star für attraktiver als den FC Bayern.

Ob er sich den AC Mailand gegen den Hamburger SV am Dienstag angeschaut habe? Uli Hoeneß blickte den Fragesteller so an, als habe der angeregt, Hoffenheims Trainer Rangnick zu verpflichten. HSV gegen Milan mit David Beckham plus seiner Ehefrau Victoria? Ein Duo, das Hoeneß ähnlich schätzt wie Chelsea-Finanzier Roman Abramowitsch und das Geld, das dieser durch seine Ölreserven macht.

Dabei waren Milan und der HSV doch in Dubai, haben im „Sevens“, eine Autostunde von der Innenstadt entfernt, gespielt. „Das muss ich mir nicht antun, da habe ich wirklich Besseres zu tun. Aber das war ja kein Fußballspiel“, meinte Hoeneß, „das war doch eine Inszenierung.“

Beckham, der Popstar des Fußballs, aus Hoeneß' Sicht überschätzt, mit Ex-Spicegirl Posh an seiner Seite – ein Graus für den Bayern-Manager. „Der Unterschied zwischen Bayern und Milan ist, dass bei den einen Fußball gespielt wird und bei den anderen ein Film gemacht wird, das ist doch wie in Hollywood“, sagte der Bayern-Manager am Mittwoch. Mit Victoria Beckham auf der Tribüne, die Cruz und Brooklyn, die Beckham-Kids, dabei hatte. Fashionmäßig korrekt im neuen Milan-Style. Für drei Monate hat der AC den englischen Fußball-Beau, dessen Oberkörper zutapeziert ist mit Tattoos, von der US-Liga MLS ausgeliehen. Sportlich fragwürdig – aber, was den Werbewert betrifft, sicher ein Gewinn.

Seit der Ankunft der Bayern in Dubai Samstagfrüh gab es in den hiesigen Tageszeitungen „The Gulf Today" und „Gulf News" nur jeweils ein kleines Foto (von Luca Toni und Franck Ribéry) und ein paar Zeilen am Rande. Ach ja, die Bayern sind da, mal wieder. Aber Milan! Und Beckham! Seitenweise. Eigene Fotografen, eigene Reporter beim Training.

„Natürlich hat sich die gesamte Aufmerksamkeit in diesen Tagen auf Milan konzentriert", sagt Khalid A. bin Sulayem, Generaldirektor von Dubais Department of Tourism and Commerce Marketing, zur AZ, „aber sie haben ja nicht nur Beckham, auch Ronaldinho und Kaka. Dazu der Emirates-Cup, dieses Spiel gegen Hamburg. Doch die Bayern sind auch populär, sie haben Toni, Ribéry und Schweini (er sagte wirklich Schweini, d.Red.). Die Bayern sind unsere Freunde. Vielleicht laden wir sie ein, nächstes Jahr das große Spiel um den Emirates-Cup zu machen.“

Ob für die Bayern dann auch Sicherheitsvorkehrungen wie beidem Beckhams, ähnlich wie bei einem Staatsbesuch, gemacht werden? Wohl nicht. „Ich bin als Fußball-Manager angestellt“, sagt Hoeneß, „und nicht dafür, um zu schauen, dass die Frau Beckham ein großes Appartement in einem Hotel hat, das ihren Wünschen entspricht."

Patrick Strasser

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