Hitzlsperger-Outing: So reagiert Fußball-Deutschland
Berlin – „Großer Schritt“, „Höchster Respekt“ oder einfach nur „Danke“ – der frühere Fußball-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger hat mit seinem Coming-out ein großes Echo ausgelöst. Er bekam für seinen Schritt in Sport, Gesellschaft und Politik viel Lob. Einige Reaktionen:
DFB-Präsident Wolfgang Niersbach: „Thomas Hitzlsperger war zu seiner Zeit als Nationalspieler immer ein Vorbild, vor dem ich den höchsten Respekt hatte – und dieser Respekt ist jetzt noch weiter gewachsen. Er hat sich entschieden, den Schritt in die Öffentlichkeit zu gehen, und ich stehe zu unserem Wort, dass er von uns jede erdenkliche Unterstützung bekommt.“
Regierungssprecher Steffen Seibert: „Wir leben in einem Land, in dem niemand Angst haben sollte, seine Sexualität zu bekennen nur aus Angst vor Intoleranz.“ In den vergangenen Jahren habe Deutschland hier schon enorme Fortschritte gemacht. „Wir leben im Großen und Ganzen im Respekt voreinander unabhängig davon, ob der Mitmensch Männer liebt oder Frauen liebt.“
Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff: „Als Thomas noch aktiver Nationalspieler war, hatten wir von seiner Homosexualität keine Kenntnis. Er hat sich erst nach seinem Karriereende an uns gewandt und uns darüber informiert. Dass er sich nun auch öffentlich bekennt, verdient Anerkennung und Respekt.“
Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Michael Vesper: „Das ist ein gutes Signal. Jeder weiß, dass es auch im Spitzensport Schwule und Lesben gibt. Von daher verdient Thomas Hitzlspergers Coming Out unseren großen Respekt. Es ist für ihn sicher keine leichte Entscheidung gewesen.“
Liga-Chef Reinhard Rauball: „Die Entscheidung von Thomas Hitzlsperger, sich als erster prominenter Fußballer öffentlich zu seiner Homosexualität zu bekennen, ist auch nach seiner aktiven Karriere ein großer und mutiger Schritt und im Kampf gegen Homophobie sicherlich wegweisend.“
Der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger: „Endlich hat ein Fußballer den Mut, seine Homosexualität öffentlich zu machen – zumindest in engem Zeitabstand zu seiner Karriere.“ Dies habe „hoffentlich eine positive Wirkung auf die Gesellschaft und den Profifußball der Männer“
Der frühere Bundesaußenminister Guido Westerwelle: „Dieser Mut verdient größten Respekt. Der Schritt in die breite Öffentlichkeit liest sich viel leichter, als er tatsächlich ist.“
Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit: „Es ist ein bemerkenswerter Vorgang und ein gutes Zeichen, dass sich ein Ex-Profifußballer zu diesem Schritt entschlossen hat. Leider sieht die Realität für Aktive anders aus. Es herrscht mitunter eine Atmosphäre, in der ein Outing nicht angesagt ist. Dies muss sich ändern.“
Fußball-Nationalspieler Lukas Podolski via Twitter: „Mutige und richtige Entscheidung. Respekt, Thomas Hitzlsperger.“
Der frühere Fußball-Nationalspieler Arne Friedrich via Twitter: „Bin stolz auf dich. Gute Entscheidung und aus meiner Sicht richtiger Zeitpunkt.“
Die Diskuswerferin Nadine Müller, die vor kurzem ihre heiratet Lebensgefährtin geheiratet hatte, via Twitter: „Glückwunsch Thomas Hitzlsperger , ein Super schritt – vielleicht folgen noch mehr !!“
Sportvorstand Fredi Bobic vom VfB Stuttgart: „Zunächst einmal möchte ich betonen, dass dies ein sehr mutiger Schritt von Thomas war, der größten Respekt verdient. In der heutigen Zeit sollte es eigentlich zur Normalität werden, aber ich weiß, dass es jetzt vor allem in der Fußball-Community viele Diskussionen darüber geben wird."
Der frühere Handball-Nationalspieler Stefan Kretzschmar via Twitter: „Respekt !!! Leider erst nach der Karriere.“
Der frühere englische Fußball-Nationalspieler Gary Lineker via Twitter: „Gratulation an Thomas Hitzlsperger.“ Er sei mutigerweise der erste Spieler der Premier League, der sich geoutet habe.
Grünen-Bundestagsfraktionschefin Katrin Göring-Eckardt via Twitter: „Endlich!“ und „Danke“
Der Grünen-Politiker Volker Beck via Twitter: „Nr.1 Hitz the Hammer mutig!“
Die Fechterin Imke Duplitzer, die selbst offen lesbisch ist: „Ich find's Hammer von ihm. Meinen allergrößten Respekt! Denn gerade als Fußballer ist es auch nach der aktiven Karriere bestimmt nicht einfach. Ich finde vor allem die Äußerung sehr toll, dass er mit seinem Outing die Diskussion über Homosexualität unter Profisportlern voranbringen möchte.“