„Hier spiele ich, in München nicht“
Lukas Podolski trumpft beim Nationalteam auf. Sein Teamkollege beim FC Bayern, Luca Toni, sitzt bei den Italienern nur auf der Bank.
MÜNCHEN Verkehrte Welt! Beim FC Bayern war Luca Toni bis zuletzt trotz seiner eher mäßigen Leistungen stets gesetzt, Lukas Podolski hingegen saß auf der Bank. Nun, bei den jeweiligen Nationalmannschaften, verhielt sich die Sache genau anders herum: Toni fand sich bei Italiens 0:0 in Bulgarien zunächst auf der Bank wieder, Podolski hingegen durfte an der Seite von Klubkollege Miroslav Klose für Deutschland stürmen.
Der 23-Jährige genoss seinen Auftritt bei der Nationalschaft, erzielte mit dem 1:0 einen herrlichen Treffer und empfahl sich so auch für Einsätze im Bayern-Trikot. Und auch, wenn Podolski sich stets bemüht, nicht über Klubtrainer Jürgen Klinsmann zu schimpfen, so verriet er seine Gemütslage dennoch. Gefragt, warum er denn beim DFB immer so aufblühe, meinte der Angreifer nur: „Sie haben doch ein bisschen Ahnung vom Fußball: Wenn Sie das beobachten, dann sehen Sie, dass ich in München nicht spiele und hier spiele.“ So einfach kann Fußball sein.
Etwas schwerer hat’s derzeit tatsächlich Toni in der „Squadra Azzurra“. Trainer Marcello Lippi zog ihm Alberto Gilardino vor. Der Bayern-Stürmer verbrachte grummelnd 73 Minuten auf der Bank, ehe er – sichtlich gereizt – eingewechselt wurde. Derart wütend handelte sich der zuletzt kriselnde Torjäger eine Gelbe Karte ein. Somit ist der 31-Jährige für den nächsten Auftritt Italiens am Mittwoch in Lecce gegen Montenegro gesperrt und kann somit bereits die Rückreise nach München antreten.
Immerhin bleiben ihm so weitere beschämende Auftritte italienischer Hooligans erspart. In Sofia beleidigten Anhänger der Squadra bulgarische Fans mit faschistischen Gesängen und Grüßen. Es kam zu Ausschreitungen. Ein Polizist wurde dabei verletzt, mehrere Personen verhaftet.