Hertha will nach 35 Jahren ins Pokal-Halbfinale

Hertha und der Pokal - das ist eine wirklich spezielle Geschichte, stellt nicht nur Manager Preetz fest. Der Traum vom Finale im eigenen Wohnzimmer platzte immer wieder - jetzt fehlen noch zwei Schritte.
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Szene aus dem Achtelfinal-Spiel der Hertha beim 1. FC Nürnberg (2:0): Vedad Ibisevic (links) im Zweikampf mit dem Nürnberger Miso Brecko.
dpa Szene aus dem Achtelfinal-Spiel der Hertha beim 1. FC Nürnberg (2:0): Vedad Ibisevic (links) im Zweikampf mit dem Nürnberger Miso Brecko.

Berlin - Jahrelang war es der Running Gag bei den Fans von Hertha BSC: "Die Alte Dame steht im Pokalfinale im eigenen Stadion - ha, ha!" Überraschungs-Trainer Pal Dardai hat daraus ein Nahzeit-Ziel gemacht. Nur noch zwei Siege fehlen dem "renovierten" Berliner Fußball-Bundesligisten im aktuellen Wettbewerb.

Dann wäre die Profimannschaft erstmals Final-Hauptdarsteller, seit 1985 das "deutsche Wembley" im Olympiastadion installiert wurde. "Das ist eine wichtige Station für uns", betonte der viel bestaunte Dardai deshalb vor dem Viertelfinalspiel des nationalen Cups am Mittwoch (19.00 Uhr/Sky) beim Zweitligisten 1. FC Heidenheim.

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Letzmals war der regelmäßig schon in der ersten oder zweiten Runde gescheiterte Hauptstadtclub vor vier Jahren unter den letzten Acht. Die letzte Halbfinal-Teilnahme datiert sogar von 1981. Die einzigen beiden DFB-Pokal-Endspiele erlebte Hertha 1977 und 1979 - beide gingen verloren. Genau genommen waren es sogar drei, denn vor 39 Jahren hatte ein 1:1 nach Verlängerung gegen den 1. FC Köln dazu geführt, dass die Partie in Hannover zwei Tage später neu angepfiffen wurde. Auch das nutzte den Berlinern nichts.

"Pokal ist eine sehr spezielle Geschichte", sagt Manager Michael Preetz immer wieder - bis Dardai kam. Der erhob die Endspiel-Teilnahme kurzerhand mit zu einem Saisonziel: "Es ist ein Traum. Jeder darf träumen."

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Seit 15 Jahren spaziere er mit seiner Familie von seiner Wohnung im Westend ins Olympiastadion, wenn Pokalfinale ist - das hat Frust ausgelöst beim Hertha-Urgestein. Wenn er schon als Profi den Sprung ins Endspiel nicht geschafft hat - statt dessen war er beispielsweise bei den frühen Pleiten in Kiel, Braunschweig und Wuppertal dabei - so soll es zumindest als Trainer klappen.

"Das wird ein Pokalfight", sagte Dardai vor der lösbar scheinenden Aufgabe beim Zweitliga-Achten Heidenheim: "Wir werden sie nicht unterschätzen." Zumal der Trainer personell umstellen muss, da in Kapitän Vladimir Darida und Kapitän Fabian Lustenberger wichtige Stützen verletzt sind.

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Zwar besteht noch eine Mini-Hoffnung, doch der Trainer sagte angesichts der nächsten Liga-Aufgabe schon am Samstag beim VfB Stuttgart: "Es wird schwierig sein, das zu entscheiden. Ich kann auch keine angeschlagenen Spieler aufstellen, es kann auch über 120 Minuten gehen."

Bei einem Pokalsieg würde er sich seine Haare blau färben, verkündete Dardai im Überschwang nach einer Super-Hinrunde. Die Zweitligisten Arminia Bielefeld, FSV Frankfurt und 1. FC Nürnberg hatte sein Team da bereits auswärts aus dem Weg geräumt.

"Es wäre schön, wenn wir ein neues Kapitel in der Pokalgeschichte schreiben", bemerkte Preetz. Der Manager würde nach den bisher verdienten Pokalgeldern von rund zwei Millionen Euro auch die zwei Millionen für den Halbfinal-Einzug gern mitnehmen. Vorbild ist übrigens die eigene Amateur-Mannschaft des Vereins.

Als einstige Hertha-Bubis waren Carsten Ramelow, Christian Fiedler und Co. 1993 völlig überraschend bis ins Endspiel im Olympiastadion vorgestoßen. Sie unterlagen Bayer Leverkusen 0:1.

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