Hecking nach überzeugendem Heimsieg: Es geht noch besser

Mit einer großen Portion Demut sprach Trainer Dieter Hecking über den dritten Heimsieg des 1. FC Nürnberg in Folge. Zufrieden sei er schon gewesen mit dem 2:0 (0:0) seiner Mannschaft gegen Eintracht Braunschweig. "Trotzdem geht es aus meiner Sicht, glaube ich, immer noch ein wenig besser", fügte Hecking an. Die Mannschaft müsse daran arbeiten, dass der Erfolg gegen die Niedersachsen kein Strohfeuer gewesen sei.
Der 58-Jährige kam aber auch nicht drumherum, nach einem sehr überzeugenden Auftritt der Franken im Kellerduell der 2. Fußball-Bundesliga lobende Worte zu äußern. "Wir waren sehr konzentriert unterwegs." Die Mannschaft habe am Freitagabend hinten wenig zugelassen und gegen den Ball sehr gut gearbeitet. Und nach langem Anrennen belohnte sich der FCN auch mit Toren. Florian Hübner nach einer Standardsituation per Kopf (69. Minute) und Jan Gyamerah aus der Distanz (81.) sorgten für die Treffer. "Es war eine gute Teamleistung", sagte der nahezu beschäftigungslose Nürnberger Torwart Peter Vindahl Jensen.
Die Leistung war umso bemerkenswerter, da Heckings Mannschaft vor dem Kräftemessen mit Braunschweig enorm unter Druck stand. Bei einer Niederlage wäre die Eintracht nach Punkten mit Nürnberg gleichgezogen. Stattdessen aber hat der "Club" den Vorsprung auf den direkten Kontrahenten im Abstiegskampf auf sechs Zähler ausgebaut.
Von Beginn an waren die Hausherren vor 25 238 Zuschauern im Max-Morlock-Stadion tonangebend, doch wie so häufig in dieser Saison hatte der "Club" Probleme mit dem Toreschießen. In der ersten Halbzeit habe die Mannschaft "zwei, drei gute Möglichkeiten liegen lassen", kritisierte Hecking.
Nicht nur das Zielwasser, sondern auch das Glück fehlte dem "Club" in der ersten Halbzeit noch. Nach einer feinen Einzelleistung von Lino Tempelmann stand über Umwege das Aluminium im Weg (13.). Zudem war Braunschweigs Torwart Jasmin Fejzic der beste Mann bei den Gästen. Gegen Hübners Kopfball in der zweiten Hälfte war er dann allerdings erstmals machtlos. Der Treffer sei ein "Brustlöser" gewesen, betonte Hecking. "Die Mannschaft hat dieses Tor gebraucht - egal, wie es dann gefallen ist."
Auch nach dem Führungstor blieben die Franken gegen schwache Braunschweiger am Drücker. Jan Gyamerah bestrafte die passiven Niedersachsen mit einem satten Distanzschuss - und überraschte damit sogar seinen eigenen Torwart. "Ich wusste gar nicht, dass er so schießen kann", sagte Peter Vindahl Jensen nach dem Schlusspfiff mit einem Zwinkern.
"Es ist noch nichts geschafft, aber wir haben vor dem Spiel gesagt, dass das ein sehr, sehr wichtiges Spiel ist gegen einen direkten Kontrahenten", meinte Gyamerah. Mit 28 Punkten - so viele Zähler haben die Nürnberger auf dem Konto - sei im Abstiegskampf noch nichts gewonnen, warnte der Torschütze.
Am kommenden Freitag (18.30 Uhr/Sky) trifft der "Club" auf Arminia Bielefeld und damit auf den nächsten direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Auf den nicht nur wegen seines Treffers formstarken Gyamerah muss Trainer Hecking dann definitiv verzichten. Der 27-Jährige sah gegen Braunschweig seine fünfte Gelbe Karte in dieser Saison und ist für die Partie in Bielefeld gesperrt.