Hannover kassiert klare Niederlage in Wolfsburg
Durch Patzer von Nationaltorwart Ron-Robert Zieler kassierte Hannover in Wolfsburg eine klare Niederlage gegen die Gastgeber und verpasst damit den Anschluss an die Spitzengruppe.
Wolfsburg - Nationaltorwart Ron-Robert Zieler hat am 13. Spieltag dem Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg mit zwei schweren Patzern bei der Krisenbewältigung geholfen. Der Schlussmann von Hannover 96 war am Samstag maßgeblich am 1:4 (1:2) beim VfL Wolfsburg beteiligt, als er bei den ersten beiden Toren durch Hasan Salihamidzic (22. Minute, 36.) keine gute Figur machte. Während Wolfsburg sich wieder nach oben orientieren kann, verpasste Hannover den Anschluss an die Spitzengruppe.
Zu allem Überfluss für die 96er sah Didier Ya Konan wegen unsportlichen Verhaltens auch noch Rot, als er bei einer Spielunterbrechung Makoto Hasebe mit dem Ball bewarf und von Schiedsrichter Deniz Aytekin des Feldes verwiesen wurde (58.).
Hannovers Trainer Mirko Slomka kritisierte den Platzverweis heftig: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ya Konan den Ball mit Absicht auf den Gegenspieler geworfen hat. Für mich war die Rote Karte eine Fehlentscheidung. Zudem war die Situation spielentscheidend, denn zum Zeitpunkt des Platzverweises waren noch 32 Minuten zu spielen.“ Jan Schlaudraff sagte dagegen: „Wolfsburg hat heute eine gute Leistung gezeigt. Wir sind nicht so ins Spiel gekommen und haben verdient verloren.“
Magath: „Die Mannschaft wächst immer besser zusammen“
Wolfsburgs Trainer Felix Magath bilanzierte: „Ich war erst nach dem 4:1 ruhig. Ein Vorsprung von zwei Toren kann nach einem Anschlusstreffer schnell noch kippen. Deshalb habe ich mich auch über das 2:1 kurz vor der Pause so geärgert. Aber die Mannschaft wächst jetzt immer besser zusammen.“
Der von Magath überraschend hinter den Spitzen aufgebotene Salihamidzic bedankte sich vor 30.000 Zuschauern in der ausverkauften Wolfsburger Arena mit einem Doppelpack für das Vertrauen. Allerdings ließ Zieler erst einen harmlosen Schuss durchrutschen und irrte beim Kopfball zum 2:0 orientierungslos umher.
96-Kapitän Christian Schulz verkürzte noch vor der Pause (43.) nach einem Eckball, ehe Chris (55.) den alten Abstand wiederherstellte. Nur drei Minuten später sah Ya Konan dann die Rote Karte. Alexander Madlung (74.) stellte den Endstand her.
Premiere für „Brazzo“
Fast schon traditionell in dieser Spielzeit bot Felix Magath eine neu formierte Innenverteidigung auf. Der Brasilianer Chris übernahm die Rolle des Abwehrchefs an der Seite von Alexander Madlung. Sein Vorgänger Sotirios Kyrgiakos war unter der Woche aussortiert worden. Slomka hatte einen schwerwiegenden Ausfall zu verkraften: Sergio Pinto musste mit Sprunggelenksproblemen passen, stattdessen rückte Manuel Schmiedebach in die Startaufstellung.
Die fehlende Kreativkraft merkte man dem Spiel der Gäste deutlich an. Die ideenlosen Angriffe waren von den zuletzt drei Spiele in Folge sieglosen Wolfsburgern leicht auszurechnen, das Magath-Team war klar überlegen.
In der 14. Minute rettete Zieler noch gegen Mandzukic, doch nur wenig später sah der 22-Jährige gegen Salihamidzics Schuss von der Strafraumgrenze schlecht aus. Für den Bosnier war es das erste Bundesliga-Tor im VfL-Trikot. Mit etwas präziserem Spiel hätte der Meister von 2009 sich weitere Chancen erspielen können, doch der entscheidende Pass blieb zu oft in der Hannoveraner Abwehr hängen.
Ya Konans Aussetzer trifft Hannover
So bedurfte es eines weiteren Fehlers von Zieler. Nach einer Ecke auf den langen Pfosten lief der Torwart zögerlich heraus, Chris köpfte in die Mitte und Salihamidzic war zur Stelle. Hannover scheiterte in Person von Christian Pander (30.) und Torjäger Mohammed Abdellaoue (42.) zunächst an Diego Benaglio. Erst kurz vor der Pause nutzte Schulz nach einer Ecke von Pander seinen Freiraum im Strafraum zum Anschlusstor.
Hannover versuchte, das Spiel zu machen, doch Chris erhöhte per Kopf nach einer sehenswerten Flanke von Ashkan Dejagah auf 3:1. Drei Minuten später erwies Ya Konan den Gästen mit seinem Feldverweis einen Bärendienst. Nach Madlungs sattem Freistoß zum 4:1 war der Wille der Hannoveraner endgültig gebrochen. In Überzahl brachte Wolfsburg das Spiel problemlos und routiniert über die Zeit.
