Hannover beurlaubt Stendel und holt Breitenreiter

Merkwürdige Trainer-Posse bei Hannover 96. Obwohl Daniel Stendel noch Cheftrainer ist, sondiert der kriselnde Zweitligist bereits öffentlichkeitswirksam den Markt.
von  AZ/dpa/SID
In der Saison 2015/16 arbeiteten Heldt und Breitenreiter gemeinsam in Gelsenkirchen, jetzt sollen sie Hannover 96 wieder zurück ins Oberhaus führen.
In der Saison 2015/16 arbeiteten Heldt und Breitenreiter gemeinsam in Gelsenkirchen, jetzt sollen sie Hannover 96 wieder zurück ins Oberhaus führen. © firo/Augenklick

André Breitenreiter soll als Nachfolger von Daniel Stendel Hannover 96 in die 1. Liga führen. Zwei Tage nachdem der Club auf den vierten Platz zurückgefallen ist, suspendierte der Verein Stendel.

Hannover - Der in Hannover lebenden Breitenreiter war zuletzt Trainer bei Schalke 04 und seit Saisonbeginn ohne Anstellung. "Hannover 96 hat in dieser Saison ein Ziel: der direkte Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga. Diesem Ziel müssen wir alle Entscheidungen unterordnen", sagte Manager Horst Heldt in einer Pressemitteilung.

So erklärt Neu-Manager Horst Heldt die Entlassung

"Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, sahen uns nach den Ergebnissen und den Auftritten der Mannschaft in den letzten Wochen aber zu diesem Schritt gezwungen", sagte Heldt und bezeichnete den Zeitpunkt der Trennung auch als "eine logische Konsequenz" des Spielplans. Ab Dienstag habe Breitenreiter, der seine Profikarriere bei Hannover 96 begonnen hatte und zur legendären Pokalsieger-Mannschaft von 1992 gehörte, in der Länderspielpause "nun zwei Wochen Zeit, die Mannschaft auf das Heimspiel gegen Union Berlin vorzubereiten", führte Heldt weiter aus: "Daniel Stendel danken wir herzlich für seine geleistete Arbeit." In der Saison 2015/16 arbeiteten Heldt und Breitenreiter gemeinsam in Gelsenkirchen, im Mai 2016 wurde der 43-Jährige von Schalke freigestellt. Am Montag soll er in Hannover vorgestellt werden.

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Durch das 0:0 beim FC St. Pauli waren die 96er in der Tabelle vom Relegations- auf den Nicht-Aufstiegsplatz zurückgefallen. Stendel war am 4. April 2016 beim damaligen Bundesligisten Nachfolger des entlassenen 96-Trainers Thomas Schaaf geworden. Nach seinem Start als Interimscoach wurde der Ex-Profi 22 Tage später zum Cheftrainer ernannt. Sein Vertrag läuft noch bis zum 30. Juni 2018.

Präsident Kind: Aufstieg ist alternativlos

Vor dieser Zweitliga-Spielzeit galt 96 neben dem VfB Stuttgart als großer Aufstiegs-Favorit. Nach einer ordentlichen Hinrunde mit Platz zwei kamen die Norddeutschen in diesem Jahr schwer in Tritt und gewannen lediglich vier von acht Partien. Der mächtige Präsident Kind, der vor zwei Wochen bereits Geschäftsführer Martin Bader und den Sportlichen Leiter Christian Möckel durch Heldt ersetzt hatte, bezeichnet den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga immer wieder als "alternativlos".

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