Hammer-Gegner drohen: So schwer wird der Final-Weg für Deutschland
Herzogenaurach - Am Samstagabend will das DFB-Team in Dortmund beginnend mit dem Achtelfinale gegen Dänemark (21 Uhr, ZDF & MagentaTV) Kurs nehmen auf das Finale am 14. Juli in Berlin.
Im deutschen Lager freut man sich ganz speziell auf die magische Stimmung eines Abendspiels in Dortmund. Die BVB-Profis Niclas Füllkrug, Nico Schlotterbeck und Emre Can können ein (Fan-)Lied davon singen. Wird's ein atmosphärischer Sommernachtstraum?
Dass man bei einem Erfolg über Dänemark in den vertrauten und von Franken aus leichter zu erreichenden Stadien in Stuttgart (Viertelfinale) und München (Halbfinale) spielen könnte, hatte Priorität beim DFB im Vergleich zu möglichen Gegnerkonstellationen der K.o.-Runde, die bis zum späten Mittwochabend halb Europa verrückt gemacht haben.
Füllkrugs Tor gegen die Schweiz beschert Deutschland schweren Turnierbaum
Als Gruppenzweiter dem Top-Favoriten Spanien, das bereits nach dem zweiten Spieltag der Gruppe B als Erster feststand, in einem möglichen Viertelfinale aus dem Weg zu gehen war keine Option. Obwohl es fast passiert wäre, hätte Niclas Füllkrug nicht ausgeglichen in der Nachspielzeit zum 1:1 gegen die Schweiz.
"Es kam bei uns nie ein Hauch von Spekulation darüber auf", bekräftige DFB-Sportdirektor Rudi Völler. Man wollte den Gruppensieg, ungeschlagen bleiben und den Flow mitnehmen. Und die Schweiz trifft nun auf Italien, die wohl größere Achtelfinal-Hürde als Dänemark. So zumindest die jüngsten Eindrücke.
36 Spiele hat es gebraucht, um bei diesem Uefa-Modus acht von 24 Nationen zu eliminieren. Sieben Länder mussten die Heimreise antreten, die östlich des Gastgeberlandes liegen. Und Schottland. Deren Fans hätten ruhig bleiben können. "Die Vorrunde, das alles zählt jetzt nicht mehr", betonte Völler mit der Erfahrung von zig erlebten Turnieren, ob als Spieler oder Teamchef.
Kommt es in München zum Showdown gegen Frankreich?
Der 64-Jährige weiter: "Das Achtelfinale, das K.o.-System überhaupt, das ist wie ein neuer Wettbewerb. Ab jetzt zählt's. Und wir sind gewappnet."
Blickt man nun auf den nun zu Ende gewachsenen Turnierbaum, zeigt sich ein Gefälle. Auf der einen Seite Deutschland, Spanien sowie Portugal, das sich wohl beim 0:2 gegen Georgien eine Auszeit genommen hat, sowie Frankreich, das sich in allen drei Spielen bislang - vorsichtig ausgedrückt - ziemlich zurückgehalten hat.
Heißt: Kommt das DFB-Team durch, droht ein Halbfinale gegen die Franzosen. Bis zum 9. Juli, dem möglichen Showdown in München, dürfte auch Maskenmann Kylian Mbappé nach seinem Nasenbeinbruch einen besseren Durchblick haben.
Auf der anderen Seite des - vermeint einfacheren - Tableaus befinden sich die Italiener, Engländer und Niederländer, die bisher unterperformt haben sowie die Überperformer Türkei, Schweiz und vor allem Österreich. Welcher Weg wirklich der leichtere sein wird?