Hamburger SV holt Jens Todt als Sportchef
Jens Todt soll den Hamburger SV als Sportchef wieder flottmachen. Der 47-Jährige reiste direkt aus dem Urlaub ins Trainingslager in Dubai. Todt: "Es ist etwas Besonders für mich."
Hamburg/Dubai - Von der Sonnenliege direkt in den Transferstress beim Hamburger SV: Jens Todt soll den dauerkriselnden Bundesliga-Dino als Sportchef wieder flottmachen. Der Ex-Nationalspieler unterschrieb nach letzten Verhandlungen mit dem neuen Klubboss Heribert Bruchhagen einen Zweijahresvertrag.
Todt war nach seinem Urlaub in Südostasien ohne Umwege ins Trainingslager der Hanseaten nach Dubai gereist. "Es ist etwas Besonderes für mich, beim HSV Verantwortung zu übernehmen. Ich freue mich sehr auf diese anspruchsvolle Aufgabe und bin bereit, meinen Beitrag zu leisten", sagte Todt, der bereits von 2008 bis 2009 beim HSV als Leiter des Nachwuchszentrums tätig war.
Beim Tabellen-16. hatte zuletzt der geschasste Klubboss Dietmar Beiersdorfer als Sportdirektor fungiert, nachdem Peter Knäbel im Mai entlassen worden und die Suche nach einem Nachfolger lange erfolglos geblieben war. "Ich habe das sichere Gefühl, dass Jens Todt aufgrund seiner Vita sehr gut zu Markus Gisdol und mir passt", sagte der Vorstandsvorsitzende Bruchhagen.
Jens #Todt: "Die Zeit rennt. Will schnellstmöglich den Trainerstab & die Mannschaft intensiv kennenlernen. Transferperiode ist Prio 1" pic.twitter.com/ojN3XA21qN
— Hamburger SV (@HSV) 6. Januar 2017
Todt wurde beim HSV schon länger für den Posten des Kaderplaners gehandelt. Der Deal hatte sich zuletzt in die Länge gezogen, weil Todt mit der Familie in Kambodscha, Singapur und Thailand seinen Akku auflud. Frisch erholt wartet auf den Europameister von 1996 jede Menge Arbeit.
Nach der Verpflichtung des Innenverteidigers Mergim Mavraj vom 1. FC Köln wünscht sich Trainer Gisdol noch mindestens einen weiteren Mann für das Abwehrzentrum - als heißer Kandidat gilt Timm Klose (Norwich City). Zudem müsste Todt wohl noch nach einem "Sechser" fahnden. Dagegen könnten der als Top-Talent im Sommer geholte Alen Halilovic und Angreifer Pierre-Michel Lasogga die Hanseaten verlassen.
Zuletzt arbeitete Todt beim Zweitligisten Karlsruher SC, war bei den Badenern im November nach dreieinhalb Jahren aber freigestellt worden, nachdem er seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern wollte. Eine Ablöse soll in Form einer Gewinngarantie (100.000 Euro) im Zuge eines Freundschaftsspiels fließen.
Nicht unbedingt die Wunschlösung
Nach den gescheiterten Verhandlungen mit Christian Hochstätter, Horst Heldt und Nico-Jan Hoogma darf Todt zwar nicht unbedingt als Wunschlösung der Hanseaten bezeichnet werden, doch die bevorstehende Verpflichtung ergibt Sinn. Karlsruhe nahm unter seiner Sportchef-Regie eine gute Entwicklung und wurde in den dreieinhalb Jahren Fünfter, Dritter und Siebter in der 2. Liga.
Zudem ist Hamburg kein gänzlich neues Pflaster für Todt. 2009 trat er nach Differenzen mit dem damaligen Klubchef Bernd Hoffmann zurück. Es folgten Stationen im Jugendbereich beim VfL Wolfsburg sowie als Manager des VfL Bochum, bevor er im Sommer 2013 beim KSC anheuerte. Nun macht er sich an die knifflige Aufgabe beim HSV.
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