Griezmann: Vom Ausgestoßenen zum Nationalhelden

Er ist der unbestrittene Star der Equipe Tricolore: Antoine Griezmann. Dabei galt der Franzose lange Zeit als Ausgestoßener: Kein Verein wollte den schmächtigen Jungen ausbilden. Erst in Spanien fand der Stürmer sein Glück...
von  (dr/spot)

Jetzt muss die Equipe Tricolore "nur" noch die Portugiesen aus dem Weg räumen, dann sind die Mannen um Superstar Antoine Griezmann (25) in ihrem Land Legenden. Griezmann selbst hätte wohl noch vor wenigen Jahren kaum damit gerechnet, in seinem Heimatland noch einmal als Held und Heilsbringer wahrgenommen zu werden. Seine Landsmänner hielten nämlich zunächst recht wenig von dem derzeit wohl besten Stürmer der Welt.

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Griezmann kam am 21. März 1991 in der Nähe von Lyon zur Welt und begann bereits mit sechs Jahren beim lokalen Verein, dem EC Macon, mit dem Fußballspielen. Im Alter von 14 Jahren nahm Griezmann dann bei einem Jugendturnier in Paris teil. Zuvor sagten ihm bereits namhafte Teams wie Auxerre, Saint-Etienne, Sochaux und Metz ab. Niemand wollte ihn ausbilden, Griezmann war allen Vereinen zu schmächtig, zu klein. Aus dem Knirps würde doch niemals ein Profispieler. Anders sah dies einzig ein gewisser Eric Olhats, seines Zeichen Scout des spanischen Erstligisten Real Sociedad.

Der befand sich an jenem Tag zufällig auf dem Turnier - auf der Durchreise machte er Halt - und sah in Griezmann etwas, was sonst keiner sah. Vier Tage dauerte es angeblich, bis Olhats anschließend seine Eltern überredete, ihren Sohn Richtung Spanien ziehen zu lassen. Dort lebte sich das Leichtgewicht spielend schnell ein, lernte umgehend die Sprache, machte dort auch seinen Schulabschluss und wurde ganz nebenbei ein ernstzunehmendes Juwel.

Ein Franzose wird zum Spanier

Nach seiner Eingliederung in die erste Mannschaft des Teams aus dem Baskenland, spielte Griezmann fünf Jahre für Real Sociedad, ehe ihn der Ruf in die spanische Hauptstadt ereilte. Seit 2014 tritt er nun für Atletico Madrid gegen den Ball, erzielte in 75 Spielen 44 Tore und wurde zum begehrten Weltstar. Die größten Clubs stehen mittlerweile Schlange und buhlen um die Künste des 25-Jährigen. Dennoch verlängerte der nur knapp 70 Kilo schwere Franzose erst vor Kurzem seinen Vertrag bis 2020.

Pollito - zu Deutsch Küken (so sein dortiger Spitzname) - fühlt sich nämlich ausgesprochen wohl in Spanien und adaptierte immer mehr die dortige Lebensweise. Auch seine Lebensgefährtin ist natürlich Spanierin. Seit 2011 ist er mit dem Model Erika Choperena zusammen, die ihm erst im Mai sein erstes Kind, Töchterchen Mia, schenkte. Rückkehr in die Heimat? Eigentlich ausgeschlossen, selbst wenn er am Sonntag in Paris endgültig zum Nationalhelden aufsteigen wird.

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