Greuther Fürth: Kleeblatt mit Drache

Zum ersten Mal überhaupt spielen die Fürther in der Bundesliga. Zum Auftakt geht es für die Franken gleich gegen Bayern. Doch nach dem Pokal-Aus ist die erste Euphorie schon dahin.
von  fbo
Die Mannschaft von SpVgg Greuther Fürth: Obere Reihe (l-r): Sercan Sararer, Edgar Prib, Abdul Rahman Baba, Gerald Asamoah, Michael Hefele, Lasse Sobiech, Christopher Nöthe, Bernd Nehrig, Rouven Schröder (Koordinator Lizenzmannschaft), Uwe Schellhammer (Physiotherapeut), Carsten Klee (Physiotherapeut). Mittlere Reihe (l-r): Mike Büskens (Chef-Trainer), Mirko Reichel (Co-Trainer), Günther Reichold (Torwart-Trainer), Axel Dörrfuß (Athletik-Trainer), Kevin Kraus, Ilir Azemi, Mergim Mavraj, Thomas Kleine, Kingsley Onuegbu, Thanos Petsos, Milorad Pekovic, Harald Hauer (Mannschaftsarzt), Agnieszka Tobiasz-Kolodziej (Physiotherapeutin). Untere Reihe (l-r): Zoltan Stieber, Sebastian Tyrala, Stephan Fürstner, Johannes Geis, Felix Klaus, Wolfgang Hesl, Max Grün, Issa Ndoye, Robert Zillner, Thomas Pledl, Heinrich Schmidtgal, Tayfun Pektürk.
Die Mannschaft von SpVgg Greuther Fürth: Obere Reihe (l-r): Sercan Sararer, Edgar Prib, Abdul Rahman Baba, Gerald Asamoah, Michael Hefele, Lasse Sobiech, Christopher Nöthe, Bernd Nehrig, Rouven Schröder (Koordinator Lizenzmannschaft), Uwe Schellhammer (Physiotherapeut), Carsten Klee (Physiotherapeut). Mittlere Reihe (l-r): Mike Büskens (Chef-Trainer), Mirko Reichel (Co-Trainer), Günther Reichold (Torwart-Trainer), Axel Dörrfuß (Athletik-Trainer), Kevin Kraus, Ilir Azemi, Mergim Mavraj, Thomas Kleine, Kingsley Onuegbu, Thanos Petsos, Milorad Pekovic, Harald Hauer (Mannschaftsarzt), Agnieszka Tobiasz-Kolodziej (Physiotherapeutin). Untere Reihe (l-r): Zoltan Stieber, Sebastian Tyrala, Stephan Fürstner, Johannes Geis, Felix Klaus, Wolfgang Hesl, Max Grün, Issa Ndoye, Robert Zillner, Thomas Pledl, Heinrich Schmidtgal, Tayfun Pektürk. © Daniel Karmann, dpa

Der Kracher gleich zu Beginn: Wie die DFL es so will, tritt die SpVgg Greuther Fürth in ihrem allerersten Bundesligaspiel am Samstag (15.30 Uhr, Sky live) gleich gegen den FC Bayern an. Nach einer starken Zweitligasaison stiegen die ehedem als „unaufsteigbar” verspotteten Fürther tatsächlich auf. Und nun? Die Generalprobe ging gründlich daneben. Im DFB-Pokal schieden die Fürther mit 0:2 beim Drittligisten Offenbach aus, schon war die Aufstiegseuphorie dahin, der erste Frust machte sich breit.


In einer Serie zum Saisonstart untersucht die AZ die vier bayerischen Bundesliga-Klubs: Wie bayerisch – beziehungsweise fränkisch – sind sie?


Vereinsfarben: Weiß-Grün.


Kosenamen: Spricht ein Franke Fürth aus, klingt das eher so: „Färrd”. Der Verein wirbt mit dem Kosenamen „Kleeblatt” – angelehnt ans Vereinswappen. In Nürnberg sagt man dagegen seit eh und je, wenn man überhaupt ein Wort über die „West-Vorstädter” verliert: „Lieber Fünfter als Fürther.”


Geschichte: Mit 116 000 Einwohnern ist Fürth die zweitgrößte Stadt Mittelfrankens. Der Verein kam in seiner heutigen Form 1996 durch den Zusammenschluss der Fußballabteilungen der SpVgg Fürth und des TSV Vestenbergsgreuth zustande. In grauer Vorzeit wurde die SpVgg sogar dreimal deutscher Meister (1914, 1926, 1929).


Erzrivale: 1. FC Nürnberg. Aus der Großstadt blickt man abschätzig auf die SpVgg herab. 1914 holte die aber sechs Jahre vor dem Rivalen die erste deutsche Meisterschaft. Von bislang 254 Frankenderbys gewann Fürth jedoch nur derer 71.


Bayern im Kader:
Acht. Mittelfeldmotor Stephan Fürstner ist ein echter Münchner. Sercan Sararer spielt zwar für die Türkei, wurde aber in Nürnberg geboren. Ansonsten sind die Bayern vor allem im Tor (Max Grün, Wolfgang Hesl) und in der zweiten Reihe (Michael Hefele, Thomas Pledl, Robert Zillner, Johannes Geis) zu finden. Und Edgar Prib wurde zwar in Russland geboren, spielt aber schon seit er sieben ist mit dem Kleeblatt auf der Brust.


Kapitän, Trainer, Präsident: Spielführer Mergim Mavraj wuchs nahe der bayerischen Landesgrenze in Hessen auf, wechselte aber erst 2011 in den Freistaat. Trainer Mike Büskens wagte dagegen als echter Schalker Jung 2009 den Kulturschock. Präsident Helmut Hack, Geschäftsführer eines Tee-Fabrikanten und seit 1996 Pate des sportlichen Erfolgs, wohnt heute noch in seinem Geburtsort Vestenbergsgreuth.


Gemütlichkeit: Für Hack ist die SpVgg eine Lebensaufgabe. Platzt ihm die Hutschnur, wird die Luft schnell dünn. Zwölfmal – darunter dreimal Benno Möhlmann – wechselte in Hacks Schaffenszeit der Trainer.


Maskottchen: Eddy, ein fideler grüner Drache, benannt nach Edger Burkhart, dem im Februar 2011 verstorbenen früheren Präsidenten der SpVgg.


Beste Zeile in Vereinshymne: „Dass wir vom Ronhof sind / Das weiß ein jedes Kind / Wir reißen Bäume aus / Wo keine sind”


Essen & Trinken: Auch am Ronhof – oder in der Trolli-Arena, wie das Stadion offiziell heißt – schwört man auf die Erfolgsformel Drei plus Eins: Drei Rostbratwürstl in der Semmel („Drei im Weckla”) gehen meist in Kombination mit einem „Seidla” (= Bierglas) Grüner-Bräu über die Verkaufstheke.


Saisonziel: Klassenerhalt. Alles andere wäre vermessen.

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