Gomez vertreibt den Fluch! „Die Reise hat sich gelohnt“
Beim lockeren 7:2 in Dubai trifft der künftige Bayern-Star, zuvor 829 Minuten ohne Tor im DFB-Trikot, vier Mal.
DUBAI Irgendwie war ja schon Urlaubsfeeling. Bei 30 Grad Wärme um 22 Uhr Ortszeit und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit in Dubai. Die deutschen Elite-Kicker zeigten dennoch zum Saison-Abschluss ein flottes Spielchen, besiegten das Team der Vereinigten Arabischen Emirate mit 7:2.
Besonders erfreulich für den FC Bayern: 30-Millionen-Einkauf Mario Gomez beendete seine Krise, seine Torflaute in der Nationalmannschaft nach 829 Minuten, am Golf, steuerte vier Treffer zum DFB-Erfolg bei. Gomez freute sich. „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Es war zwar kein starker Gegner, aber es ist schön, dass der Fluch endlich vorbei ist.“
Auch Bundestrainer Jogi Löw, der einräumte, dass „der Gegner nicht das übliche Niveau hatte“, fasste die Partie kurz und knapp zusammen: „Manuel Neuer hat gut gehalten und Mario Gomez hat wieder getroffen.“ Und DFB-Teammanager Oliver Bierhoff meinte angesichts der Causa Gomez lachend: „Somit hat sich die Reise schon gelohnt.“
Ein Kantersieg war’s zudem. „Es war nicht leicht bei den Temperaturen“, lobte Oliver Kahn, als ZDF-Experte am Golf und fügte – angesichts der fehlenden Qualität der Emirate (Platz 120 der Welt) – noch hinzu: „Die Kunst ist, auch diese Spiele zu gewinnen.“
Hat ja gut geklappt am Dienstag. Nach diversen Startproblemen, als Nationalmannschafts-Debütant Neuer das DFB-Tor mit einigen guten Paraden sauber hielt, spielten sich Löws Kicker in Schwung. Westermann knallte den Ball noch Vorarbeit von Lahm mit der Pike ins Tor – 1:0 (29.).
Dann die Erlösung für Mario Gomez. Der Stürmer, der vom VfB Stuttgart zum FC Bayern wechselt, schoss nach Vorlage von Noch-Bayer Poldi das 2:0 (35.). Sein erster Treffer fürs Nationalteam seit März 2008. Nach 829 Minuten, nach 15 erfolglosen Spielen. Gomez traf kurz vor dem Halbzeitpfiff dann gar zum zweiten Mal, vollendete nach einer Flanke von Hinkel zum 4:0. Seine Treffer Nummer sieben und acht im 25. Länderspiel. Zwischendurch hatte HSV-Spielmacher Piotr Trochowski, ein Ex-Bayer, mit seinem zweiten Länderspieltor das 3:0 (29.) erzielt. Für Gomez der Befreiungsschlag. „Das war wie eine Erlösung für ihn“, analysierte Kahn. „Egal wie der Ball ins Tor geht, Hauptsache er ist drin, jetzt wird vieles möglich sein in der Zukunft für ihn.“
Schon in der Gegenwart. Denn Gomez schaffte sogar noch seinen dritten und vierten Treffer. Zum 5:0 (48.) und 7:2 (92.) fürs DFB-Team. Da haben sicher auch die Bayern-Bosse aufgeatmet. Die 30 Millionen Ablöse scheinen gut angelegt für den 24-Jährigen.
Auch Bastian Schweinsteiger hatte sein Erfolgserlebnis. Der Schuss des Ersatz-Kapitäns, den Bayern-Manager Uli Hoeneß kürzlich als „Mitläufer“ kritisiert hatte, wäre auch ohne die Mithilfe von Fares Juma im VAE-Tor gelandet zum 6:0 für Deutschland (52.). Pech hatte Schweini noch mit einem Lattenknaller (66.). „Das war sicher kein so starker Gegner für uns“, meinte Schweinsteiger hinterher, „aber wir sind froh, dass wir das gut überstanden haben.“ Und vor allem Mario Gomez freute sich: „endlich Urlaub.“ Frei vom Fluch. key