Götze ist zurück: „Tor war eine Befreiung“

Mario Götze ist zurück im Fußball-Himmel: Dortmunds Edeljoker bewahrte den Titelverteidiger beim 2:1 über Bremen vor einem Fehlstart in die 50. Bundesliga-Saison.
von  dpa
Jubel und Erleichterung beim BVB nach Mario Götzes Siegtreffer gegen Werder Bremen.
Jubel und Erleichterung beim BVB nach Mario Götzes Siegtreffer gegen Werder Bremen. © imago sportfotodienst

Dortmund – Ovationen der Fans, Lob von den Mitspielern, Glückwünsche des Trainers – Mario Götze ist nach langer Leidenszeit zurück im Fußball-Himmel. Mit seinem Siegtreffer zum 2:1 (1:0) von Borussia Dortmund über Werder Bremen schlüpfte der erst drei Minuten zuvor eingewechselte Jungstar erstmals seit langer Zeit wieder in die Rolle des Hauptdarstellers. Überglücklich kommentierte er die Szene in der 81. Minute, die den wankenden Meister vor einem Fehlstart in die 50. Bundesliga-Saison bewahrte: „Dass es so gelaufen ist, ist für mich persönlich sehr wichtig. Dieses Tor war eine Befreiung.“

Der Edeljoker stahl sogar seinem kongenialen Mitstreiter Marco Reus die Show. Nach der frühen Führung durch den BVB-Neuzugang (11.) aus Mönchengladbach schien es, als könne die Borussia trotz langer Sommerpause nahtlos an die Galaform der vergangenen Double-Saison anknüpfen. Doch das neu formierte Werder-Team erwies sich als unbequemer Gegner und hoffte nach dem verdienten Ausgleich durch Theodor Gebre Selassie (75.) zumindest kurzzeitig auf Wiedergutmachung für den peinlichen Knockout in der ersten Runde des DFB-Pokals eine Woche zuvor beim Drittligisten aus Münster.

Mit der Einwechslung von Götze bewies BVB-Coach Jürgen Klopp ein glückliches Händchen. Der Jungstar brauchte nur wenige Minuten, um zu beweisen, dass er auf gutem Weg zurück zu alter Klasse ist. Sichtlich erleichtert ließ Klopp das ansehnliche und spannende Saison-Eröffnungsspiel Revue passieren: „Ich find' es geil, so zu gewinnen. Wir haben nicht damit gerechnet, dass wir die Sterne vom Himmel spielen. Lässig, dass man in solch einer Phase einen Spieler wie Götze einwechseln kann.“

Solch einen Medienmarathon wie im Anschluss an den schwer erkämpften Erfolg über Bremen hatte Götze zuletzt nach seinem Siegtreffer zum wichtigen 1:0 beim Titelrivalen FC Bayern am 19. November 2011 überstehen müssen. Wenige Wochen später setzte ihn eine Schambeinentzündung monatelang außer Gefecht. Wenig verheißungsvoll begann auch die neue Saison, weil eine Augenentzündung über Wochen die Vorbereitung störte. Doch auch Mitspieler Mats Hummels ist zuversichtlich, dass es für Götze nun wieder aufwärtsgeht: „Mario ist wieder in Topform.“

Das umjubelte Tor-Comeback des Matchwinners brachte die Gäste um den verdienten Lohn harter Arbeit. Anders als beim 2:4 in Münster deuteten die Norddeutschen vor allem in der ersten Halbzeit an, dass nach umfangreichen Umbauarbeiten am Kader wieder mit ihnen zu rechnen ist. Der starke Auftritt seiner Mannschaft tröstete Trainer Thomas Schaaf ein wenig über die Niederlage hinweg: „Natürlich sind wir enttäuscht, weil wir heute etwas verdient hätten. Aber aus diesem Spiel nehmen wir unheimlich viel Positives mit.“

Auch ohne den Glanz vergangener Tage verbesserten die Dortmunder ihre Serie auf 29 Ligapartien ohne Niederlage und erwiesen sich diesmal dank fast optimaler Chancenauswertung als Meister der Effektivität. Werder-Stürmer Marko Arnautovic trauerte der vergebenen Chance nach, die Jagd des BVB auf den Rekord des Hamburger SV (36 Spiele) zu stoppen: „Wir haben sehr gut Fußball gespielt und gezeigt, was wir können. Zwei Chancen – und dann so etwas. Dortmund hatte einfach Glück.“

 

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