Götz wittert Rufmord

Der gefeuerte Kieler Trainer wehrt sich, der Präsident spricht weiter von einer „Tätlichkeit.“
KIEL Falko Götz kämpft mit allen Mitteln um seinen Ruf. Nach der fristlosen Kündigung durch Holstein Kiel wehrt sich der frühere Löwen-Trainer gegen den Vorwurf, er habe einen Spieler geschlagen. „Ich möchte an dieser Stelle unmissverständlich darstellen, dass ich zu keinem Zeitpunkt weder einen Spieler von Holstein Kiel geschlagen noch eine Tätlichkeit begangen habe“, teilte Götz am Wochenende in einem Schreiben mit.
Nun will er im Streit mit dem Fußball-Drittligisten alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen.
Kiels Präsident Roland Reime erklärte indes erneut, Recherchen des Vereins hätten „eindeutig“ eine „Tätlichkeit“ von Götz ergeben.
Daher sieht der Clubboss einer möglichen arbeitsrechtlichen Auseinandersetzung und drohenden Zahlungen an den Ex-Trainer gelassen entgegen. „Wenn sich die Tätlichkeit vor Gericht bestätigen würde, würde sich diese fristlose Kündigung bestätigen. Dann reden wir nicht über Geld“, sagte Reime, der am Samstag einen glücklichen 1:0-Sieg gegen den 1. FC Heidenheim unter dem neuen Interimscoach Torsten Fröhling bejubeln konnte.
Götz hatte bei den Kielern noch einen gut dotierten Vertrag bis zum 30. Juni 2012 und sieht sich durch die Vorwürfe im „Ansehen beschädigt und öffentlich an den Pranger gestellt“. Der 47-Jährige hält die Anschuldigungen für den Versuch, „sich mit Hilfe einer gezielten Rufmordkampagne fälliger Abfindungszahlungen zu drücken“.
Reime bestätigte am Sonntag, dass es sich bei dem betroffenen Akteur um Marco Stier handle. Götz soll den Mittelfeldspieler nach der 1:2-Niederlage gegen Eintracht Braunschweig am 8. August mehrfach mit der flachen Hand auf die Stirn geschlagen haben. „Das kann man als Verein nicht akzeptieren“, meinte Reime.
Seine Spieler zeigten sich in der Samstags-Partie gegen Heidenheim von den Turbulenzen rund um den Club scheinbar unbeeindruckt und verließen dank des dritten Saisonsiegs die Abstiegsplätze. Ein Eigentor des Heidenheimers Christian Beisel (27. Minute) sorgte für den glücklichen Erfolg der Kieler. „Wir haben heute gezeigt, dass wir alle an einem Strang ziehen“, sagte Marco Stier.