Gmahde EM-Wiesn: Jetzt ist für die deutschen Frauen alles drin

Die DFB-Frauen brillieren im Topspiel gegen den Turnierfavoriten Spanien und stehen verdient im Viertelfinale. Die AZ erklärt, warum jetzt noch viel mehr drin ist für Deutschland bei der EM.
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Alexandra Popp (Mitte) bejubelt ihren Treffer zum 2:0 gegen die Spanierinnen.
Alexandra Popp (Mitte) bejubelt ihren Treffer zum 2:0 gegen die Spanierinnen. © IMAGO / NurPhoto

München - Mit einer solchen Dominanz hatte wohl niemand gerechnet. Zwei Spiele, zwei Siege, sechs Tore. Das Viertelfinale ist sicher. Martina Voss-Tecklenburg hatte einen Matchplan - und der ging gegen Spanien auf.

Mit 2:0 setzten sich die DFB-Frauen gegen einen der großen Turnierfavoriten durch und bewiesen: Mit Deutschland ist zu rechnen, und wie! Das brachte viel Anerkennung, etwa vom Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern. "Pure Effizienz", twitterte Oliver Kahn. "Was für eine taktische Leistung der DFB-Frauen. Herzlichen Glückwunsch zum Sieg und zum Einzug ins Viertelfinale." Die Performance zeigt, dass die Deutschen ganz weit kommen können. Die AZ erklärt warum:

DFB-Frauen mit einer brutalen Effizienz

Klara Bühl legte den Grundstein mit ihrem Treffer (3.), Kapitänin Alexandra Popp erhöhte per Flugkopfball (37.). Die Mannschaft nutzte ihre Chancen gnadenlos und ließ im Gegenzug kaum kreative Spielzüge der Spanierinnen zum Tor zu.

Die Mannschaft von Trainer Jorge Vilda, die die Ausfälle der Toptorjägerinnen Alexia Putellas und Jenny Hermoso kompensieren muss, hatte zwar über die komplette Spielzeit mehr Ballbesitz (am Ende waren es 68 Prozent) und die bessere Passquote. Doch über gute Chancen kamen sie nicht hinaus. Zu gut riegelte die deutsche Mannschaft das Mittelfeld ab. Effizient und abgezockt wie ein Europameister!

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Anpassungstaktik der Bundestrainerin perfekt umgesetzt

Es war ein sehr, sehr anstrengendes Spiel. Wir haben zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht", sagte Innenverteidigerin Marina Hegering, die gegen Spanien ein überragendes Spiel zeigte.

Alle elf hätten eine "Wahnsinns-Defensivleistung" gezeigt. Deutschland wusste, was kommen würde. Viele Pässe, viel Dribbling, Läufe über die Außenbahnen. Da war Anpassung gefordert - die setzte die Mannschaft von Bundestrainerin Voss-Tecklenburg brillant um. "Wir waren darauf vorbereitet, nicht so viel den Ball zu haben", sagte Kapitänin Popp nach dem Spiel in der ARD.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg jubelt nach dem 2:0-Sieg gegen Spanien.
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg jubelt nach dem 2:0-Sieg gegen Spanien. © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Obwohl die Bundestrainerin durch den coronabedingten Ausfall von Lea Schüller die Kapitänin von Beginn an bringen musste, passte auch dieser Schachzug in ihren Matchplan. Sie habe "mit Alex etwas beim Gegner auslösen wollen", sagte "MVT", so der Spitzname von Martina Voss-Tecklenburg, in der ARD. Ziel erreicht.

DFB-Frauen überzeugen mit Variabilität und Kaderbreite

Popp für Schüller, Lattwein für Magull, Kleinherne für Rauch, Wassmuth für Popp. Dallmann für Däbritz, Brand für Bühl. Viele Wechsel, kein Leistungsabfall. Der Kader funktioniert auch ohne Nachnominierungen, wie sie MVT gefordert hatte, einwandfrei. Wassmuth war hinter Putellas die erfolgreichste Champions-League-Torschützin der vergangenen Saison (zehn Treffer) und ist im DFB-Team Torjägerin Nummer drei. Gegen Spanien lieferte sie eine mutige Vorstellung. Lina Magull, die am Sonntag wegen Oberschenkelbeschwerden individuell trainiert hatte, wurde durch Lena Lattwein ersetzt. Die Wolfsburgerin zeigte Dauerpräsenz und ersetzte Magull mindestens gleichwertig.

Freiheit und Teamgeist

Die DFB-Frauen bilden ein eingeschworenes Team. "Ganz wichtig ist, dass diese Energie, dieser EM-Zauber vorhanden ist bei uns", sagte Alex Popp. Vor dem Spiel stehen alle Spielerinnen in einem Kreis zusammen, schwören sich auf das Spiel ein. Dann wippen sie mit ihren Oberkörpern zweimal vor und zurück und rufen dabei: "Schwarz, rot, gold - all in!" Ein zauberhafter EM-Moment.

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Voss-Tecklenburg erklärte bereits im Trainingslager, sie habe verstanden, den Spielerinnen mehr Freiräume geben zu müssen. "Die Freiheit und Lockerheit tat mir und den Spielerinnen gut. Sie haben nicht mehr das Gefühl, da stehe ich mit erhobenem Zeigefinger", sagte MVT. Denn nur mit guter Stimmung kann die Mannschaft Siege einfahren und den EM-Rausch so lange wie möglich fortsetzen.

Durch die beiden Siege umgeht die Mannschaft England im Viertelfinale. Stattdessen kommt es zum Duell mit Österreich oder Norwegen.

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