Gladbachs Misserfolgsserie beendet: Dusel-Sieg gegen Mainz
Mönchengladbach - Mit dem ersten Sieg nach acht Spielen hat Borussia Mönchengladbach seine Misserfolgsserie in der Fußball-Bundesliga beendet. Der Vorjahresdritte bezwang am Sonntag den FSV Mainz 05 mit 1:0 (0:0) und schob sich damit auf den 12. Rang vor. Damit ist auch der Job von Trainer André Schubert vorerst gerettet, der Coach hätte im Falle einer Niederlage möglicherweise vor der Ablösung gestanden. Die Mainzer hingegen kassierten die dritte Niederlage am Stück und verpassten den Sprung in die obere Tabellenhälfte.
Vor 48.037 Zuschauern im Borussia-Park erzielte Andreas Christensen den Treffer zum Sieg in der 76. Minute. In der Schlussphase mussten die Gladbacher aber um die drei Punkte noch zittern. Ein Treffer des Mainzers Pablo de Blasis wurde von Schiedsrichter Robert Hartmann die Anerkennung verwehrt, was eine fragwürdige Entscheidung war. Der Referee hatte bei de Blasis' Aktion entschieden, dass Gladbachs Keeper Yann Sommer bereits die Hand auf dem Ball gehabt habe. "Für mich war es ein reguläres Tor. Erst kommt der Fuß, dann die Hand", sagte der Mainzer Sportdirektor Rouven Schröder. Auch Torhüter Sommer sprach von einer "schwierigen Entscheidung".
Für Mainz kam es aber noch schlimmer: Kurz darauf sah Gäste-Spieler Jean-Philippe Gbamin wegen Foulspiels die Gelb-Rote Karte (90.). So müssen die Mainzer wieder nach unten schauen. "Drei Spiele hintereinander zu verlieren, fühlt sich nicht gut an", sagte Yunus Malli. Dagegen war Gladbachs Lars Stindl erleichtert: "Es war kein gutes Spiel. Wir waren der glücklichere Sieger." Im 24. Saisonspiel musste Schubert kurzfristig wieder umstellen, weil der erkrankte Christoph Kramer und der an der Achillessehne verletzte Fabian Johnson nicht zur Verfügung standen.
Somit gab es nach der Champions-League-Partie in Barcelona nur drei Änderungen, allerdings auch diesmal sehr defensiv orientiert. Die Mainzer wechselten nach ihrem letzten Europa-League-Auftritt auf fünf Positionen, dabei standen der gesperrte Torjäger Jhon Cordoba und der verletzte Emil Berggreen nicht zur Verfügung. Die Gastgeber, die zuletzt im DFB-Pokal am 25. Oktober gegen den VfB Stuttgart ein Heimspiel gewannen, hatten schon große Probleme im Spielaufbau. Die Verunsicherung war der Mannschaft zunächst deutlich anzumerken. Gegen die gut gestaffelte Mainzer Mannschaft gab es nur wenige Möglichkeiten. Lediglich Raffael mühte sich um konstruktives Offensivspiel, verhedderte sich aber auch oft. Zudem sorgten die Rheinhessen mit ihrer einzigen Spitze Karim Onisiwo bei Kontern häufiger für Gefahr im Strafraum der Gastgeber, die mit einer Dreier-Abwehrkette agierten und im Bedarfsfall auf fünf Abwehrspieler umstellten.
Glück hatten die Gladbacher in der 28. Minute als Tobias Strobl im eigenen Strafraum ein Handspiel unterlief, das Hartmann übersah. Die Mainzer kontrollierten die Partie, hatten aber lange Zeit außer einem Schuss von Onisiwo, der wie der Ex-Gladbacher Yunus Malli eine gute Leistung zeigte, keine echte Tormöglichkeit. Erst mit Thorgan Hazard, der den glücklosen Hahn ersetzte, kam etwas Schwung ins Spiel der Gastgeber, die durch Raffael und Oscar Wendt zu guten Chancen kamen. Der überraschende Siegtreffer fiel in der Schlussphase im Anschluss an einen Eckball von Hazard: Lars Stindl verlängerte und Abwehrchef Christensen lenkte den Ball ins Tor zum vielumjubelten Sieg.