Gestatten, die Sommermädels!

Gegen die Niederlande starten Deutschlands Fußball-Frauen in die EM. Die AZ macht Sie fit für das Turnier. Von der Chefin bis zu den jungen Wilden – so ticken die Cup-Hoffnungen.
Frank Hellmann |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Die deutsche Nationalmannschaft der Fußball-Frauen kämpft in Schweden um den EM-Titel.
imago Die deutsche Nationalmannschaft der Fußball-Frauen kämpft in Schweden um den EM-Titel.

Mit dem Spiel gegen die Niederlande starten Deutschlands Fußball-Frauen in die EM. Die AZ macht Sie fit für das Turnier. Von der Chefin bis zu den jungen Wilden – so ticken die Cup-Hoffnungen.

Växjö - Eine südschwedische Studentenstadt ist Schauplatz für das erste Spiel der deutschen Frauen-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft.

Unweit von Vimmerby, der Heimat von Astrid Lindgren, geht in Växjö alles ein bisschen beschaulicher zu als bei der WM 2011 im eigenen Land. Statt vor 70 000 Zuschauern startet man heute gegen die Niederlande (20.30 Uhr/ZDF, Eurosport) vor 5000.

Wen hat Silvia Neid mitgenommen? Die AZ zeigt, wen Sie aus dem Team unbedingt kennen(lernen) sollten:

DIE CHEFIN

Nadine Angerer (34/Torhüterin/118 Länderspiele): Kapitänin. Hat gesagt, sie fühlt sich manchmal wie im Kindergarten. Hat mit Abstand am meisten gewonnen, ist am längsten dabei – und irgendwie ein Freak zwischen den Pfosten. Wechselt bald nach Australien, zieht dann weiter in die neue US-Profiliga. Liebt übrigens Männer und Frauen.

DIE ACHSE

Saskia Bartusiak (30/Abwehr/68 LS): Sieht mit Brille aus wie eine nette Studentin. Versucht meist ohne Fouls auszukommen. Die Frankfurterin kann’s kaum fassen, dass sie schon die älteste Feldspielerin ist.

Annike Krahn (27/Abwehr/88 LS): Spielt mittlerweile in Paris, wird intern geschätzt. Stellte sich gemeinsam mit Bartusiak fürs TV-Interview vor den Växjö-See. Wirkt manchmal ein bisschen sperrig. Auch ihr Spielaufbau ist eher hölzern.

Nadine Keßler (25/Mittelfeld/12 LS): „Tolle Persönlichkeit, starker Charakter”, sagt Neid. Tatsächlich ist die gebürtige Pfälzerin auf der Überholspur; hielt trotz gebrochener Mittelhand und kaputtem Zeh im Finale der Champions League durch, um mit dem VfL Wolfsburg im Frauenfußball das Triple zu gewinnen.

Celia Okoyino da Mbabi (25/Angriff/79 LS): In Bonn geboren, Tochter einer französischen Mutter und eines Vaters aus Kamerun. Macht sich als Integrationsfigur immer besser. Und: Die Torjägerin traf in den letzten zwei Jahren so zuverlässig wie früher nur Birgit Prinz. Wechselt nach der Saison zum 1. FFC Frankfurt.

DIE AUFFÄLLIGE

Lena Goeßling (27/Mittelfeld/50 LS): Blaugrüne Augen, blonde Augen. Kein Zufall, dass beim Medientag in München die Kamerateams nicht von ihr lassen wollten. Die Ostwestfälin hat sich von der Randfigur zur Stammkraft gemausert. Gibt mit Nadine Keßler die deutsche Doppel-Sechs.

DIE STRATEGIN

Dzsenifer Marozsan (21/Mittelfeld/18 LS): Vater Janos stammt aus Budapest und war einst ungarischer Nationalspieler. Hat seiner Tochter alle fußballerischen Begabungen in die Wiege gelegt: Niemand kann besser mit dem Ball umgehen. Die WM 2011 verfolgte sie verletzt vor dem TV - in Spanien, weil sie in Deutschland nur geweint hätte.

DIE JUNGEN WILDEN

Leonie Maier (20/Abwehr/9 LS): Das blonde Powerpaket bringt alles mit, um die EM-Entdeckung zu werden. Wechselt zum FC Bayern, weil ihr das Konzept von Trainer Thomas Wörle gefiel. Wird mit Bayern-Spielerin Laura Feiersinger in eine WG ziehen. „Ich kann schlecht allein sein.” Aber sie kann rechts wie links verteidigen. Erinnert irgendwie an Philipp Lahm. „Sie ist die Zukunft des Frauenfußballs”, sagt Silvia Neid.

Lena Lotzen (19/Angriff/10): Noch eine vielversprechende Bayern-Spielerin für die Stammelf. Hat bis zum 16. Lebensjahr nur mit Jungs zusammengespielt. „Ich habe durchgezogen, die haben durchgezogen – kein Problem.” Soll auf dem Flügel für Wirbel sorgen.

Luisa Wensing (20/Abwehr/13): Frohnatur. Hat die WM 2011 noch als Live-Zuschauerin verfolgt. Jetzt wird sie bewundert, auch von ihren beiden Geschwistern, Fabian und Zwillingsbruder Frederic. Die kicken beim SGE Bedburg-Hau 05 in der Bezirksliga, sie beim VfL Wolfsburg in der Bundesliga. „Ich habe mehr Talent.” Dabei lacht sie herzhaft.

Jennifer Cramer (20/Abwehr/5 LS): Spielt wegen der Verletzung von Babett Peter als Linksverteidigerin. Hat noch Defizite, aber eine freundliche junge Dame, die zum Frühstück gerne Nutella isst und Bastian Schweinsteiger zum Vorbild hat. Artig, artig.

Sara Däbritz (18/Mittelfeld/1 LS): Das Küken im Kader stammt aus Amberg, büffelte gerade in Freiburg fürs Fachabi, als die Bundestrainerin anrief.

DIE EXPERTIN

Anja Mittag (28/Angriff/91): Kennt das Gastgeberland in- und auswendig, spricht fast perfekt schwedisch, weil sie seit anderthalb Jahren in Malmö kickt. „Die Schweden sind hilfsbereit und relaxt.” In Potsdam fühlte sie sich irgendwann „nur noch müde” und verpasste folgerichtig die WM 2011. Jetzt Stammkraft.

DAS EX-GLAMOURGIRL

Fatmire Bajramaj (25/Angriff/62 LS): Der erste große Hype um sie ist erstmal vorbei; in Växjö läuft sie dieser Tage recht unbehelligt über die Straße. Um die im Kosovo geborene Fußballerin ist es ruhiger geworden, und das hat nicht nur mit ihrem Kreuzbandriss aus dem vergangenen Jahr tun. Mit Popstar darf ihr niemand mehr kommen. „Ich will das nicht.” Dafür will sie bald ihren Freund, Zweitligaprofi Enis Alushi (Lautern), heiraten.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.