Geschwarzenbeckt - von Ramos

Wie 1974 im Finale gegen Bayern lässt ein später Treffer Atléticos Titeltraum platzen.  
fbo |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Wie 1974 im Finale gegen Bayern lässt ein später Treffer Atléticos Titeltraum platzen.

LISSABOND Die Sache ist klar. Weltmeister wird: England. Man gehe zurück nach 1966. Dort gewann Österreich den Gesangswettbewerb, der heute „European Song Contest“ heißt. Atlético Madrid wurde spanischer Meister, den Champions-League-Pokal gewann Real Madrid. Soweit hat sich das alles auch 2014 wiederholt. Und Weltmeister wurde 1966: eben England.

Apropos wiederkehrende Ereignisse: Atlético kann ein Lied davon singen. Wie schon 1974 im Landesmeistercup-Finale wurde den Colchoneros 40 Jahre später die begehrte Trophäe last minute vor der Nase weggeschnappt.

Der Hans-Georg Schwarzenbeck von damals hieß diesmal nur Sergio Ramos. Wie der Bayern-Vorstopper, der in Brüssel in der letzten Minute der Verlängerung zum 1:1 traf und damit Bayerns 4:0-Sieg im Wiederholungsspiel erst möglich machte, war es diesmal Reals Ramos, wieder eine Nr. 4, der Atlético mit seinem 1:1 in der 93. Minuten, nunja, schwarzenbeckte. „An einem Tag hast du alles, am nächsten nichts“, sagte Trainer Diego Simeone, der vor einer Woche noch den spanischen Meistertitel überschwänglich am Neptunbrunnen gefeiert hatte.

Am frühen Sonntagmorgen war es nun aber Real Madrid, das 500 Meter nördlich am Cibelesbrunnen Party machte. Torhüter Thibaut Courtois schluchzte: „Uns fehlte doch nur eine einzige Minute...“ Wie 1974. „Die Geschichte hat sich wiederholt“, schrieb die Sporttageszeitung „AS“.

Ohne Katsche Ramos wäre es die Cinderella-Story der Champions League gewesen. Ungeschlagen hatte sich Atlético bis ins Finale gespielt, auf dem Weg mit dem AC Milan, dem FC Barcelona und dem FC Chelsea gleich drei europäische Schwergewichte besiegt und dann auch noch dem Stadtrivalen Real, immerhin mit einem sechmal höheren Jahresumsatz gesegnet, lange die Stirn geboten.

Am Ende war es ein Fehler Simeones, der den Unterschied ausmachte: Weil er seinen angeschlagenen Stürmer Diego Costa von Beginn an gebracht hatte, nach neun Minuten aber wieder auswechseln musste, konnte er später den krampfenden Außenverteidiger Juanfran nicht mehr auswechseln. Genau der wurde dann vor Reals 1:2 von Angel di María ausgespielt. Pech. Simeone blickte jedoch schnell wieder nach vorne. „Wir wollen weiter Quälgeister bleiben“, sagte er. Geschichte muss sich schließlich nicht immer wieder wiederholen.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.