Gekommen, um zu bleiben? Bayern-Star Leroy Sané überzeugt gegen Dänemark
Dortmund – Das letzte Startelf-Spiel von Leroy Sané? Am 8. Mai, als der Flügelstürmer mit dem FC Bayern das Halbfinal-Rückspiel der Champions League bei Real Madrid unglücklich mit 1:2 verlor. Bis zum Dänemark-Spiel stand im EM-Buch des 28-Jährigen lediglich: drei Kurzeinsätze in drei Spielen. 73 Minuten Spielzeit, kein Tor, keine Vorlage, kein Sané-Moment. Gegen Dänemark hängte sich Sané als Rechtsaußen rein, überzeugte mit Wille und Elan - auch wenn nicht alles gelang, nicht alles gelingen konnte.
Nagelsmann lobt Sané nach Sieg gegen Dänemark: "Er hat es gut gemacht"
Er ging weite Wege, schuf Räume für die hängende Spitze Kai Havertz, nur beim Abschluss haperte es noch. "Es war das erste Spiel seit Langem für ihn, eine schwierige Situation", sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann und lobte: "Er hat es gut gemacht. Gute Tiefe, gute Laufwege. Meine Grundidee war: Ich wollte seine gute Trainingswoche belohnen." Das spüren die Spieler, das verstehen die Spieler – auch wenn sie die Leidtragenden einer solchen Entscheidung sind; wie diesmal Florian Wirtz von Doublegewinner Leverkusen.
Nagelsmann begründete seine Entscheidung pro Sané und kontra Wirtz im ZDF folgendermaßen: "Gegen die Schweiz haben wir ein bisschen zu wenig Tiefe angeboten und angesprintet. Leroy ist ein Spieler, der beides sehr gut verkörpert. Es war eine Entscheidung zwischen zwei Weltklasse-Spielern und deshalb konnte diese nur gut ausfallen." Auf Mittelstürmer Niclas Füllkrug, bereits zwei Jokertore, vertraute Nagelsmann weiter als: Joker. Sané schaffte den Sprung ins Team, sammelte Spielpraxis, Rhythmus.
Havertz bleibt nach Tor vom Punkt wohl auch im Viertelfinale in der Startelf
Und was passiert am Freitag im Viertelfinale von Stuttgart? Dass Havertz dank seines cool verwandelten Elfmeters auch zum fünften Mal hintereinander bei dieser EM in der Startelf bleibt, scheint klar. Aber Sané und Wirtz? Wer hat die Nase vorn? Noch wollte sich Nagelsmann nicht in die Karten schauen lassen, sagte generell: "Wir haben 13, 14 Spieler festgelegt, die mehr Spielzeit bekommen als andere. Wir werden das Training anschauen und überlegen, welche Spieler am besten zum jeweiligen Gegner passen." Tendenz: Sané erhält eine zweite Chance, Wirtz kann auch Joker.