Fußballteam im Maschinengewehrfeuer

Sie waren umringt von Polizeibussen. Plötzlich wurde das Feuer eröffnet. Die Fußballer Togos wurden 20 Minuten lang mit «automatischen Waffen wie Hunde beschossen». Laut Medien soll unter den Todesopfern auch ein Spieler sein.
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Togos Kicker bei der WM 2006
dpa Togos Kicker bei der WM 2006

LUANDA - Sie waren umringt von Polizeibussen. Plötzlich wurde das Feuer eröffnet. Die Fußballer Togos wurden 20 Minuten lang mit «automatischen Waffen wie Hunde beschossen». Laut Medien soll unter den Todesopfern auch ein Spieler sein.

Einem Medienbericht zufolge soll der erste Spieler nach dem Anschlag auf die Fußball-Nationalmannschaft Togos gestorben sein. Der französische Radio-Sender RMC schrieb am Samstag auf seiner Homepage, dass Torwart Kodjovi Obilale seine Verletzungen nicht überlebt habe. Der Sender zitierte Mitspieler Jonathan Ayite mit den Worten: „Er (Obilale) ist tot und selbst wenn sie den Präsidenten oder sogar (Barack) Obama höchstpersönlich bringen, wir fahren nach Hause.“ Einen Tag vor Beginn des Afrika Cups würde sich die Zahl der Todesopfer damit laut Medienberichten auf vier erhöhen. Von offizieller Seite wurden zwei Tote bestätigt. Außer dem Fahrer seien noch ein Assistenz-Trainer und der Pressesprecher an ihren Verletzungen gestorben.

Außerdem sollen neun weitere Menschen verletzt worden sein, als die Angreifer an der nördlichen Grenze des Landes in der Exklave Cabinda aus Maschinengewehren das Feuer auf den Mannschaftsbus der anreisenden Fußballspieler eröffneten. Die Regierung Angolas verurteilte den Angriff als „terroristischen Akt“.

Zu dem Anschlag bekannte sich der bewaffnete Arm der separatistischen Bewegung FLEC (Front für die Befreiung der Enklave Cabinda), wie die portugiesische Nachrichtenagentur Lusa berichtete. Die Gruppe habe weitere Angriffe während des Fußballturniers angedroht. In der ölreichen angolanischen Exklave Cabinda kommt es seit der Unabhängigkeit der ehemaligen portugiesischen Kolonie 1975 immer wieder zu bewaffneten Konflikten.

"Als würde man in den Krieg ziehen"

Der Start des Afrika Cups mit 16 Nationalmannschaften des Kontinents ist für Sonntag geplant. Das Turnier soll bis zum 30. Januar dauern. Eine Teilnahme der Fußball-Nationalmannschaft von Togo schloss Torwart Agassa aus. „Kein Spieler ist bereit, bei diesem Cup anzutreten. Wir sind gekommen, um ein Fußball-Fest zu feiern, aber jetzt ist es, als würde man in den Krieg ziehen“, sagte Agassa, der beim FC Istres in Frankreich spielt, Radio France-Info.

Togos Spieler hatten sich in der benachbarten Demokratischen Republik Kongo auf den Afrika Cup vorbereitet. Der Bus mit Spielern und Funktionären, darunter der bei Bayer Leverkusen unter Vertrag stehende Ergänzungsspieler Assimiou Touré, war am Freitagnachmittag unter Beschuss geraten, kurz nachdem das Fahrzeug die Grenze nach Cabinda passiert hatte. Acht Togolesen und ein Angolaner wurden der angolanischen Nachrichtenagentur Angop zufolge verletzt, jedoch keiner lebensgefährlich. Bayer-Spieler Touré blieb nach ersten Informationen unversehrt.

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