Fußball-WM im Winter: IOC will Marke Olympia schützen

Die geplante Verlegung der umstrittenen Fußball-WM 2022 in Katar in die Wintermonate wird auch beim IOC immer mehr zum Politikum.
dpa |
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Lausanne - Nach einem Gipfeltreffen von hochrangigen Sportfunktionären unter Führung des neuen IOC-Präsidenten Thomas Bach in Lausanne erklärte die Ringe-Organisation, die "Einzigartigkeit der Olympischen Spiele" müsse geschützt werden. Ohne explizit das brisante Thema Winter-WM in Katar zu nennen, teilte das Internationale Olympische Komitee (IOC) weiter mit, dass das "olympische Programm in keiner Weise negativ beeinträchtigt werden sollte". Sepp Blatter, Präsident des Fußball-Weltverbandes FIFA, war pikanterweise Teilnehmer der Sitzung.

Bereits in der Vergangenheit hatte das IOC vor einer Verlegung der Fußball-WM in den Januar/Februar 2022 gewarnt, da praktisch zeitgleich die Olympischen Winterspiele stattfinden.

Als weitere Punkte hat sich der Olympia-Gipfel erneut für die Ausdehnung von Dopingsperren von zwei auf vier Jahren stark gemacht. Damit soll gesichert sein, dass Athleten nach einem Dopingvergehen mindestens einmal die Teilnahme an Olympischen Spielen verwehrt bleibt. Auch die Gefahr von Wett- und Spielmanipulationen stand auf der Tagesordnung. Ein Gremium soll die Anstrengungen in dieser Hinsicht koordinieren.

Auch die Wintersport-Weltverbände loten eine Mobilmachung gegen eine Winter-WM aus. Die Spitzen der sieben Weltverbände beraten bei einem turnusmäßigen Treffen in Lausanne auch über einen vom Skiweltverband FIS eingebrachten Vorschlag. Die FIS hat eine gemeinsame Resolution angeregt, um eine WM in den Wintermonaten zu verhindern.

Wie FIS-Generalsekretärin Sarah Lewis am Montag auf dpa-Anfrage berichtete, soll dabei ausgelotet werden, wie die Verbände für Biathlon, Bob/Skeleton, Rodeln, Curling, Eishockey und Eislauf und Ski gemeinsam vorgehen können. Auf ihrer Council-Tagung in Oberhofen/Schweiz hatte die FIS eine gemeinsame Resolution angeregt.

Lewis geht davon aus, dass es ein gemeinsames Papier der sieben Weltverbände gegen die Austragung der Fußball-WM im Olympiawinter 2022 erst unmittelbar vor dem Beginn der Olympischen Winterspiele im kommenden Jahr in Sotschi geben wird. Dort soll es am 7. Februar ein weiteres Treffen geben.

Der Biathlon-Weltverband IBU befürwortet die vom FIS angeregte Resolution gegen eine Fußball-WM in den Wintermonaten. "Wir hoffen selbstverständlich, dass die Fußball-WM nicht im Winter stattfindet und unterstützen den Vorschlag der FIS", sagte IBU-Präsident Anders Besseberg am Montag. Der Norweger befürchtet vor allem, dass der Wintersport dann nicht mehr richtig in Szene gesetzt wird. Schon jetzt würde es zwischen den Wintersportverbänden Gerangel um die besten Fernseh-Startzeiten geben.

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