Fußball-WM 2018: Vier Stars des FC Bayern machen Joachim Löw Sorgen

Die Saison endet letztlich enttäuschend für den FC Bayern. Mats Hummels spielt zuletzt nicht überzeugend, Thomas Müller motzt, doch kein Spieler hadert mehr als Joshua Kimmich. Sie werden zu Großbaustellen für Bundestrainer Joachim Löw mit Blick auf die WM 2018.
Patrick Mayer |
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DFB-Stars beim FC Bayern: Mats Hummels, Thomas Müller und Joshua Kimmich (v.li.).
imago/Team 2 DFB-Stars beim FC Bayern: Mats Hummels, Thomas Müller und Joshua Kimmich (v.li.).

München - Der Bundestrainer gewährte drei Stars vom FC Bayern eine längere Pause. Thomas Müller, Mats Hummels und Joshua Kimmich reisen erst am Freitag zum DFB-Team, das bereits an diesem Mittwoch zum Trainingslager vor der Fußball-WM 2018 nach Eppan in Südtirol aufbricht.

Dort wird sich die deutsche Nationalmannschaft bis 9. Juni auf die Fußball-Weltmeisterschaft vorbereiten. Für Joachim Löw bedeutet das auch vier Großbaustellen vom FC Bayern. Zu sehr schmerzte die Starkicker von der Säbener Straße das verlorene DFB-Pokal-Finale gegen Eintracht Frankfurt, nachdem zuvor schon das Aus im Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid extrem bitter war.

Die AZ erklärt die vier Bayern-Baustellen des Bundestrainers! 

1. Thomas Müller sucht das Spielentscheider-Gen

Bei der Meisterfeier am Marienplatz gab der Weltmeister noch den Entertainer, obwohl es für fast jeden seiner Kollegen nichts zu feiern gab. "Das ist ein riesiger Mist. Wir haben die Meisterschaft gefühlt im Februar oder März geholt, deshalb liegt der letzte große Erfolg schon ein paar Monate zurück", sagte er nach der DFB-Pokal-Pleite. "Wir haben sehr viel Arbeit in den April gelegt, hatten fünf tolle Wochen. Seit dem Madrid-Spiel wurde uns ein wenig der Stecker gezogen, wir haben schon in Köln und gegen Stuttgart nicht gut gespielt."

Müller haderte - für seine Verhältnisse fast schon bedenklich - extrem mit dem Saisonabschluss. "Im Nachhinein hätten wir das professioneller abstreifen müssen. Es war danach nicht mehr die Attitüde, die wir vor dem Aus hatten", meinte er zum schmerzlichen Erlebnis gegen Real Madrid. "Es hätte etwas Großes werden können dieses Jahr und jetzt stehen wir gefühlt mit leeren Händen da. Jeder ist extrem unzufrieden."

Auch auf seine Leistungen wirkte sich der Knacks aus. Er hatte plötzlich wieder sein Spielentscheider-Gen eingebüßt. So blieb Müller sowohl in beiden Partien gegen die Madrilenen als auch am letzten Spieltag beim bitteren 1:4 gegen den VfB Stuttgart und in der Pokal-Demütigung durch Frankfurt blass.

Im Video: Hoeneß und Rummenigge in Transferfragen uneins

2. Jerome Boateng ist durch Wechselgedanken abgelenkt

"Ich bin jetzt in einem Alter, wo man nochmal über einen Wechsel ins Ausland nachdenkt." Dieser Satz von Jerome Boateng dürfte bei den Bayern-Bossen Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß mutmaßlich für Hitzewallungen sorgen. Er müsse schauen, erklärte der Innenverteidiger Sky, "welches Land und welcher Verein überhaupt infrage kommen, was einen interessiert und was einem wichtig ist".

Der 29-Jährige liebäugelt schon länger mit einem künftigen Wechsel in die USA, ist ein Fan der Staaten, hat einen Manager-Vertrag mit US-Rapper Jay-Z. Doch hat er für die WM 2018 so den Kopf frei? Schließlich muss er sich im Trainingslager nach seiner strukturellen Verletzung im Adduktorenbereich erst wieder herankämpfen. Der Bundestrainer ist bekannt dafür, ein guter Zuhörer zu sein, wenn seine Schützlinge über ihre Zukunft grübeln. Ob Löw Boateng einen Tipp zum FC Bayern gibt?

3. Mats Hummels ist Spritzigkeit verloren gegangen

Selten hat seit gefühlten Ewigkeiten einen schwächeren Mats Hummels gesehen als im Pokalfinale. Der 29-Jährige sah bei den beiden Gegentoren durch Ante Rebic richtig schlecht aus, kam dem Kroaten schlicht nicht hinterher, und irritierte dann mit seiner Unlust auf die Meisterfeier am Marienplatz.

Bei Twitter deutete er an, zumindest Lust auf das DFB-Team und die Fußball-WM 2018 zu haben. Doch es fällt auf, dass die Münchner Abwehrkante an Spritzigkeit eingbüßt hat. Löw wird sich auch dessen annehmen müssen.

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4. Joshua Kimmich hadert wie kein Zweiter

Keiner war in den vergangenen Tagen frustrierter als Joshua Kimmich! Der Youngster weinte schon nach dem Aus gegen Real Madrid, tat es wieder nach dem verpassten DFB-Pokal gegen die Hessen. Es wäre sein erster Pokalsieg gewesen. "Josh' ist sehr emotional", beschwichtigte Hummels hinterher. 

Doch die Frustration war beim 23-jährigen Schwaben riesig. "Das ist für mich persönlich eine brutal enttäuschende Saison", sagte Kimmich und motzte hemmungslos gegen Schiedsrichter Felix Zwayer. "Es ist immer das Gleiche: Hinten machen wir die Fehler und vorne machen wir den Ball nicht rein."

Bedenklich stimmen dürfte Löw seine Antwort auf die Frage, ob sich Kimmichs Enttäuschung auf die WM 2018 auswirken könnte. "Es wird nicht so einfach. Nach dem Champions-League-Aus jetzt wieder so ein bitteres Aus. Ich persönlich bin einer, der damit zu tragen hat", meinte der Rechtsaußen ehrlich und unumwunden. Bei Löw ist Kimmich gesetzt, ein ganz wichtiger Faktor. Und in den ersten Tagen des WM-Trainingslager vielleicht sogar die wichtigste Baustelle. 

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