Fußball-WM 2018: Tobias Schweinsteiger rüffelt Kritiker von Toni Kroos
München - Der verbale Rundumschlag von Toni Kroos nach dem Last-Minute-Sieg hat gesessen. Das DFB-Team hatte gerade Schweden 2:1 niedergerungen, da ging es dem Superstar von Real Madrid vorrangig darum die Kritiker in der Heimat zu kritisieren.
Schweinsteiger kann Unmut von Kroos verstehen
"Man hatte das Gefühl, dass es relativ viele Leute in Deutschland gefreut hätte, wenn wir ausgeschieden wären. Aber so einfach machen wir es denen nicht", sagte der 28-Jährige in der "ARD". Es ist ein Unmut, den Tobias Schweinsteiger verstehen kann.
"Toni Kroos zu kritisieren, muss man sich erstmal trauen. Er hat drei Mal die Champions League mit Real Madrid gewonnen, ein Mal mit Bayern, ist Weltmeister, hat gegen Schweden über 140 Pässe gespielt und ist ein Leader. Vielleicht nicht mit großen Sprüchen, aber er zeigt seit zehn Jahren überragende Leistungen", meinte der Bruder von Weltmeister Bastian Schweinsteiner im Experten-Talk "Die Bayerische WM-Analyse": "Deswegen muss man da immer aufpassen, wie weit man mit Kritik geht."
Im Video: Schweinsteiger: "Einige hätten es gern gesehen, wäre Deutschland ausgeschieden"
Der deutsche Mittelfeldstratege habe das Siegtor überragend gemacht, sagte der 36-Jährige weiter: "Dass er den Schuss drauf hat, weiß man. Kroos hat mit die beste Schusstechnik in Deutschland. Am Schluss war er voll davon überzeugt, das Ding so reinzumachen - perfektes Tor."
Schweinsteiger warnt vor zu viel Druck
Dennoch warnt der langjährige Kapitän und spätere Co-Trainer des FC Bayern II, der auch für Unterhaching, Jahn Regensburg und Eintracht Braunschweig spielte, vor zu viel Druck auf das DFB-Team während der weiteren Fußball-WM 2018 in Russland.
"Ich glaube, dass die Spieler wissen, was in Deutschland nach dem ersten Spiel abging, dass sie das auch einordnen können. Es ist schon ein Problem, das wir in Deutschland auch haben: Dass Vieles schnell sehr kritisch gesehen wird, dass einige Leute es sicher gern gesehen hätten, wäre Deutschland ausgeschieden, um den DFB, Jogi Löw und die Spieler in Frage zu stellen", meinte Schweinsteiger kritisch: "Dass Kroos das nach dem Spiel erwähnt hat, zeigt, dass es die Spieler beschäftigt hat. Man muss aufpassen, wie weit man mit der Kritik geht."
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