Fußball skurril: Die zehn kuriosesten Tore der Welt

München - Mit seinem Hackentreffer beim Spiel zwischen ADO Den Haag und PSV Eindhoven in der niederländischen Eredivisie, sorgte ADO-Torhüter Martin Hansen heuer für einen Moment, in dem man als Fußball-Fan den Atem anhält. Die Faszination Traumtor begeistert immer wieder aufs Neue. Wir haben für Sie zehn der vielleicht kuriosesten Treffer herausgesucht - von Zlatan Ibrahimovic über Tomislav Piplica bis hin zu Uwe Seeler.
Zlatan Ibrahimovic
Wenn es ein Profi versteht, auf ungewöhnliche Weise seine Tore zu erzielen, dann ist es Zlatan Ibrahimovic! Der schwedische Superstar erzielt immer wieder Tore, die die Zuschauer in Erstaunen versetzen. Im Rahmen unserer Auswahl haben wir uns für ein ganz spezielles Tor des PSG-Stürmers aus dem Jahr 2012 entschieden - Engländer werden sich erinnern
Martin Hansen
Dass Torhüter selber ins gegnerische Tor treffen, passiert recht selten. Dass sie aus dem Spielverlauf heraus, statt vom Elfmeterpunkt treffen, ist noch ungewöhnlicher. Wohl einmalig ist der Hackentreffer vom ersten Spieltag der neuen Saison 2015/2016 aus der niederländischen Liga von ADO Den Haag-Torwart Martin Hansen.
Tomislav Piplica
Auch in der Bundesliga-Geschichte haben Torhüter gerne das ein oder andere Tor erzielt. Anders als beim niederländischen Kollegen Hansen ging die Aktion bei Tomislav Piplica jedoch nach hinten los. Der ehemalige Keeper von Energie Cottbus, leitete in der Saison 2001/02 einen harmlosen Ball (eine Bogenlampe) von Marcel Witeczek von Borussia Mönchengladbach per Kopfball ins Tor.
Roberto Carlos
Der Schuss des Roberto Carlos ist legendär! Lange hielt der Brasilianer mit 202 km/h den inoffiziellen Weltrekord für den härtesten Schuss im Fußball, bevor dieser von seinem Landsmann Ronny mit rund 212 km/h in der Saison 2006/07 überboten wurde. Vor allem sein Freistoßtor am 3. Juni 1997 beim Tournoi de France gegen Frankreich ist vielen dabei in Erinnerung geblieben. Der Ball landete mit viel Effet und einer sehr ungewöhnlichen Flugkurve neben dem verdutzten französischen Torhüter Fabien Barthez in der äußersten rechten Torecke. Fun Fact: Das Tor wurde von den Zuschauern der Sportschau zum Tor des Monats Juni gewählt.
Diego Armando Maradona
Diego Armando Maradona gehört ohne Frage zu den besten Fußballern aller Zeiten. Die Tore des früheren argentinischen Superstars begeistern noch heute. Besonders zwei Treffer sind in Erinnerung geblieben - zwei Treffer beim Viertelfinalspiel der WM 1986 zwischen Argentinien und England. Zuerst erzielte er regelwidrig ein Tor, indem er den Ball mit seiner Hand über den englischen Torhüter Peter Shilton hinweg ins Netz beförderte. Im Anschluss an das Spiel sprach er von der "Hand Gottes“, die das Tor erzielt habe. Drei Minuten nach diesem Tor schoss Maradona nach einem Dribbling über das halbe Spielfeld ein weiteres Tor, welches anlässlich der WM 2002 zum Tor des Jahrhunderts gewählt wurde.
Thomas Helmer
Fehlentscheidungen gibt es im Fußball immer wieder. Besonders bitter wird es, wenn dadurch jedoch ein Tor fällt. Noch bitterer ist es allerdings, wenn der Treffer eigentlich nicht einmal im Tor war. Eines der bekanntesten Beispiele für diese sogenannten "Phantomtore" erzielte Thomas Helmer im Jahr 1994. Beim Bundesligaspiel des FC Bayern gegen den 1. FC Nürnberg beförderte Helmer in einer undurchsichtigen Situation im Strafraum den Ball Richtung Nürnberger Tor. Er verfehlte, und der Ball rollte am linken Pfosten vorbei über die Torauslinie. Trotzdem gab es einen Treffer für den FCB. Regelverstoß. Schließlich musste das DFB-Sportgericht entscheiden. Daraufhin wurde das Spiel neu angesetzt. Bayern München gewann das Wiederholungsspiel mit 5:0. (Das Phantomtor von Thomas Helmer sehen Sie bei Minute 2:08)
Stefan Kießling
Und nicht nur beim FC Bayern werden Phantomtore geschossen. Auch Leverkusens Sturmstar Stefan Kießling erzielte bereits ein Tor aus dem "Nichts". Beim Spiel der Bayer-Elf bei der TSG 1899 Hoffenheim in der Saison 2013/2014 landete ein Kopfball des Bayer-Kickers im Tor - obwohl der Ball eigentlich neben den Kasten ging. Schuld war ein Loch im Netz. Die Aufregung war groß, weil der Treffer zählte und Bayer dadurch mit 0:2 in Front ging. Endstand übrigens 1:2. Hoffenheim legte zwar Einspruch gegen die Spielwertung ein, anders als bei Nürnberg knapp 20 Jahre zuvor, wurde die Klage durch das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes jedoch abgewiesen, da es sich um eine Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters handele, die nach dem Regelwerk endgültig sei.
Geoff Hurst
Es ist eines der vielleicht bittersten Gegentore der Geschichte der deutschen Nationalmannschaft: Das Wembley Tor! In der 101. Minute des WM-Finals 1966 überwand der englische Nationalspieler Geoff Hurst den deutschen Torwart Hans Tilkowski mit einem Schuss aus kurzer Distanz. Der Ball prallte von der Unterkante der Latte auf den Boden auf. Der Schweizer Schiedsrichter Gottfried Dienst entschied zunächst auf Torabstoß und erst nach Rücksprache mit dem sowjetischen Linienrichter Tofiq B?hramov auf Tor. Der Treffer markierte die 3:2-Führung der Engländer gegen Deutschland (Endstand 4:2 n.V.).
Es war lange unklar, ob der Ball hinter der Torlinie war oder nicht. Erst 2006, 40 Jahre nach dem Spiel, folgte die Bestätigung: Der Ball war nicht hinter der Linie. Die Aufbereitung eines 35-mm-Films, der während des Spiels 1966 aufgenommen wurde, zeigt zweifelsfrei, dass der Ball weder während des Auftreffens an die Latte noch während seiner Flugphase vollständig die Torlinie überschritten hat. Gebracht hat es nichts: England wurde Weltmeister, Deutschland nicht.
Patrik Anderson
Letzter Spieltag der Bundesliga-Saison 2000/2001 - wahrscheinlich einer der spektakulärsten in der ereignisreichen Bundesliga-Geschichte. Als Tabellenführer reisen die Bayern nach Hamburg, für den Meistertitel genügt ihnen ein Unentschieden. Lange Zeit steht es 0:0, ehe Sergej Barbarez in der 90. Minute zum 1:0 für den HSV trifft und Schalke zum Meister (der Herzen) macht. Aber nur vier Minuten lang. Dann erzielt Patrik Andersson in der Nachspielzeit mit einem indirekten Freistoß den Ausgleich - und der FC Bayern feierte den Meistertitel.
Uwe Seeler
Der Hamburger SV der Gegenwart ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Statt Titelfeiern dominieren Abstiegskampf, Gehaltslisten im Park und peinliche T-Shirt-Aktionen das Bild des "HSV 2015". Einem Mann würde man so etwas gern eine ersparen: Uwe Seeler. Die HSV-Legende steht wie kein anderer für den Traditionsverein. Der erzielte sein vielleicht spektakulärstes Tor im HSV-Dress am 4. Juni 1960 in der Endrunde der Meisterschaft gegen den westdeutschen Meister Westfalia Herne. Nicht irgendwie, sondern im sitzen.