Fußball auf Staatskosten

Die 1. Liga in Argentinien ist so verschuldet, dass die Meisterschaft nicht beginnen konnte. Für das fußball-verrückte Land ist das eine Katastrophe, daher entschloss sich die Regierung zu einer ungewöhnlichen Rettungsaktion.
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Argentiniens Staatspräsidentin Cristina Kirchner
AP Argentiniens Staatspräsidentin Cristina Kirchner

Die 1. Liga in Argentinien ist so verschuldet, dass die Meisterschaft nicht beginnen konnte. Für das fußball-verrückte Land ist das eine Katastrophe, daher entschloss sich die Regierung zu einer ungewöhnlichen Rettungsaktion.

Der argentinische Profifußball wird künftig zu einem großen Teil durch Staatsgelder finanziert. Eine entsprechende Vereinbarung sei unter Dach und Fach und solle an diesem Donnerstag im Beisein der peronistischen Präsidentin Cristina Kirchner und des Präsidenten des nationalen Fußballverbandes AFA, Julio Grondona, unterzeichnet werden. Das teilte AFA-Generalsekretär José Luis Meiszner am Mittwoch (Ortszeit) in der Hauptstadt Buenos Aires nach abschließenden Beratungen mit Regierungsvertretern mit.

Die Vereinbarung sehe vor, dass der Staat künftig jährlich 600 Millionen Pesos (110 Millionen Euro) für die exklusiven Fernseh-Übertragungsrechte zahlt, fügte Meiszner hinzu. Die Spiele sollen dann landesweit per Antenne und für jedermann gratis vor allem über den staatlichen Sender «Canal 7» zu empfangen sein. Angesichts des Einstiegs des Staates in den Fußball hatte die AFA schon am Vortag angekündigt, dass die Spiele der 1. Liga nun doch noch am kommenden Freitag nach einwöchiger Verzögerung beginnen sollen.

110 Millionen Euro für die Fernsehrechte

Die angekündigte Vereinbarung mit dem Staat beschert den verschuldeten Fußballvereinen fast eine Verdoppelung ihrer Einnahmen aus der Vermarktung der Fernsehrechte im Vergleich zu dem vergangene Woche von der AFA gekündigten Vertrag mit einem privaten Sender. Die Verwendung von Staatsgeldern für den Fußball ist angesichts der wieder steigenden Armutsrate und der Wirtschaftskrise nicht unumstritten.

Ob die Summen für die Übertragungsrechte durch Werbeeinnahmen wieder hereingeholt werden können, galt als fraglich. Meiszner entgegnete auf entsprechende Fragen lediglich, es handele sich um ein «wachsendes und äußerst atemberaubendes Geschäft». (dpa)

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