Funkel nach Wechselbad: "Scheint nicht immer die Sonne"

Friedhelm Funkel scheint beim 1. FC Köln bei der Mission Klassenverbleib auf einem guten Weg zu sein. Der Rückschlag gegen Freiburg ist umso heftiger. Der siebte Abstieg in die 2. Liga ist derzeit wahrscheinlich.
dpa |
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Kölns Trainer Friedhelm Funkel versucht seine Spieler auf dem Platz zu erreichen - im Hintergrund steht Freiburgs Trainer Christian Streich.
Kölns Trainer Friedhelm Funkel versucht seine Spieler auf dem Platz zu erreichen - im Hintergrund steht Freiburgs Trainer Christian Streich. © Rolf Vennenbernd/dpa
Köln

Friedhelm Funkel weiß, wovon er spricht. "Es scheint nicht immer nur die Sonne", sagte der Trainer-Routinier nach der niederschmetternden 1:4-Heimniederlage des 1. FC Köln gegen den SC Freiburg: "Es kommen immer auch ein paar Wolken. Aber es ist noch überhaupt nichts entschieden."

Funkel bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Fast seine gesamte lange Trainer-Karriere über spielte der 67-Jährige entweder um den Aufstieg oder gegen den Abstieg. Hochs und Tiefs hat er zuhauf erlebt. Doch beim 1. FC Köln erlebt er sie im Zeitraffer. Ein bitteres 0:3 im Derby in Leverkusen zum Einstand, ein furioser Sieg gegen Leipzig, ein Auswärtserfolg in Augsburg, nun der zermürbende Rückschlag gegen Freiburg: In nur vier Spielen hat Funkel eine beachtliche Berg- und Talfahrt der Emotionen hingelegt.

Die Niederlage gegen Freiburg war deswegen so fatal, weil der FC zwei Spieltage vor dem Saisonende weiter Vorletzter ist. Im Falle eines Sieges wäre er auf den rettenden 14. Platz gesprungen. Zwei Erfolge bei Hertha BSC und gegen Absteiger FC Schalke 04 sind nun wohl Pflicht, um den siebten Abstieg in die 2. Liga in nur 23 Jahren zu vermeiden. "Ob wir beide gewinnen müssen oder ein Sieg reicht, muss man abwarten", sagte Funkel, auch hier betont gelassen: "Wir streben auf jeden Fall zwei Siege an." U21-Nationalspieler Ismail Jakobs glaubt jedenfalls noch an die erneute Kehrtwende. "Wir müssen als Mannschaft geschlossen bleiben, Herz zeigen und dürfen niemals aufgeben", sagte er.

Dafür muss sein Team aber den Rückschlag der Freiburg-Niederlage wegstecken. Mit einem unglücklich vergebenen Elfmeter, weil Schütze Ondrej Duda wegrutschte. Und mit einem mindestens zweifelhaft weggepfiffenen Tor wegen angeblichen Handspiels. Beide Male hätte ein Tor das 2:2 bedeutet. Zudem deutete Kapitän Jonas Hector unverständliche Einstellungsprobleme an. "Die erste Halbzeit war nicht das, was in der Situation angebracht ist", sagte der Ex-Nationalspieler: "Vielleicht haben wir es uns etwas zu leicht gemacht, weil wir vorher zwei Siege in Folge eingefahren haben."

Nun ist die Situation wieder besonders knifflig. Zumal die komplett offene Liga-Frage auch die Suche nach einem neuen Trainer und Nachfolger des am Saisonende sicher aufhörenden Funkel erschwert. Im Fall von Paderborns Steffen Baumgart, der sich offenbar als Favorit herauskristallisiert, könnte die Erstklassigkeit zum Beispiel Kölns Pfund im Kampf gegen die Mitbewerber Hannover und Hamburg sein. Wobei auch beim HSV die Liga-Zugehörigkeit noch offen ist. Dass ein Abstieg im Corona-Jahr zudem finanziell noch drastischere Auswirkungen haben könnte als ohnehin schon, liegt auch auf der Hand.

© dpa-infocom, dpa:210509-99-533087/2

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