Für Marc Bartra: BVB-Profis setzen ein Zeichen

Dortmund - Die Profis von Borussia Dortmund rücken zusammen: Beim Aufwärmprogramm vor dem Hinspiel im Viertelfinale der Champions League gegen AS Monaco trugen die BVB-Profis gelbe Shirts mit dem aufgedruckten Gesicht des beim Anschlag verletzten Spaniers Marc Bartra.
Der Schriftzug sprach für sich: "Mucha Fuerza". Zu deutsch: Viel Kraft. Der Innenverteidiger hatte bei dem Anschlag auf den BVB-Bus am Dienstagabend einen Bruch der Speiche und diverse Fremdkörpereinsprengungen an der Hand und am Arm und musste operiert werden.
Borussia Dortmund Trainer Thomas Tuchel krisisierte die schnelle Neuansetzung des Champions-League-Spiels gegen den AS Monaco nur einen Tag nach der Attacke auf den BVB-Mannschaftsbus. "Wir hätten uns mehr Zeit gewünscht, damit umzugehen", sagte der Coach am Mittwochabend im TV-Sender Sky.
"Ohnmächtiges Gefühl"
In Nyon sei entschieden worden, "wird gleich noch gespielt oder wird am nächsten Tag gespielt, ohne dass das Ausmaß irgendwie klar war", sagte Tuchel weiter und kritisierte damit auch die Europäische Fußball-Union UEFA.
"So ist es ein etwas ohnmächtiges Gefühl." Man müsse vor allem den Spielern zugestehen, "heute mit einem mulmigen Gefühl in den Bus zu steigen". Mit der Anstoßzeit und der Vorgeschichte fühle sich "das nicht wie ein Champions-League-Feiertag an". Die UEFA hatte indes bereits am Dienstagabend von einer gemeinsamen Entscheidung mit beiden Vereinen und Behörden gesprochen.
"Die Anstoßzeit wurde aus logistischen Gründen gewählt, auch damit der AS Monaco noch am selben Abend nach Hause reisen kann, um die Vorbereitung auf sein Ligaspiel am Wochenende nicht zu beeinträchtigen", sagte ein UEFA-Sprecher am Mittwoch der Rheinischen Post als Reaktion auf Tuchels Kritik.
Tuchel hatte den Spielern freigestellt, am Mittwochabend zu spielen. "Das gebietet der normale Menschenverstand und der Umgang zwischen uns", sagte er. Es sei aber niemand zu ihm gekommen. Es habe nicht mit Professionalismus zu tun, dass sie spielen würden. "Das, was uns gestern widerfahren ist, ist uns als Menschen widerfahren", sagte Tuchel. "Und das steckt uns allen in den Knochen."