Freiburg stürmt ins Oberhaus - Remis im Derby

München (dpa) - Aufstiegsjubel in Freiburg, Ernüchterung in Mainz: Vier Jahre nach dem Sturz aus dem Oberhaus hat Zweitligist SC Freiburg die Rückkehr in die Bundesliga perfekt gemacht.
Die Breisgauer unter Erfolgscoach Robin Dutt blieben auch bei TuS Koblenz in der Erfolgsspur und brachten mit dem 5:2 den ersehnten Aufstieg schon am viertletzten Spieltag unter Dach und Fach. Einen Rückschlag im Aufstiegsrennen musste der FSV Mainz 05 hinnehmen, der beim FC St. Pauli 0:2 verlor. Punkte im Aufstiegsrennen ließen auch die fränkischen Rivalen SpVgg Greuther Fürth und 1. FC Nürnberg durch ihr 1:1 im 253. Derby liegen. Neben Aufsteiger Freiburg steht mit dem SV Wehen Wiesbaden auch bereits der erste Absteiger fest.
«Wir sind dann mal oben»: Nach dem letzten Schritt zur Bundesliga-Rückkehr zogen sich die SC-Profis ihre Aufsteiger-Trikots über und feierten ausgelassen mit den mitgereisten Fans. Zuvor hatte es ein Wechselbad der Gefühle gegeben: Nach der kalten Dusche durch Zoltan Stieber (2. Minute) reagierten die Gäste postwendend durch Jonathan Jäger (6.) und Kapitän Heiko Butscher (15.). Emmanuel Krontiris glich für die Hausherren aus (33.). Nach dem Wechsel machten Tommy Bechmann (60.), Mohamadou Idrissou (74.) und Witali Rodionow (85.) für Freiburg aber alles klar - und ließen Trainer Dutt endlich strahlen: «Ich freue mich sehr. Ein Erstliga-Aufstieg ist etwas Besonderes.»
Festtagsstimmung wie zu besten Zeiten herrschte beim 253. Franken-Derby, doch zunächst sorgte ein fälschlicherweise aberkanntes Tor des Fürthers Charles Takyi für die größte Aufregung. Nach dem Wechsel brachte Dario Vidosic die Gäste in Front (47.), Stefan Reisinger glich aus (57.). Am Ende ließen beide Teams Punkte im Aufstiegsrennen liegen. «Ich bin richtig sauer», wetterte Fürths Präsident Helmut Hack. «Was wir an Schiedsrichter-Entscheidungen gesehen haben, passt nicht zur Bedeutung dieses Derbys.» Nürnbergs Coach Michael Oenning war mit dem Remis zufrieden: «Wir können mit dem Punkt gut leben.»
«60 bis 70 Prozent Leistung - das geht nicht», schimpfte der Mainzer Trainer Jörn Andersen nach der Niederlage bei St. Pauli. Alexander Ludwig besiegte die Gäste fast im Alleingang (31./63.) - und ließ Andersen vor Wut kochen. «Das war deutlich zu wenig. Wir sind dank des Remis im Franken-Derby mit einem blauen Auge davongekommen, aber wir müssen jetzt die Ärmel hochkrempeln.» Abgehakt sind beim 1. FC Kaiserslautern die jüngsten Chaos-Tage, nach der Trennung von Cheftrainer Milan Sasic bescherte das 1:0 gegen den FC Augsburg wieder blühende Aufstiegsträume. «Wir haben gezittert, aber am Ende gewonnen», freute sich Interimscoach Alois Schwartz.
Erster Auswärtssieg der Saison - und doch alles verloren: Der SV Wehen Wiesbaden muss als erstes Team den Gang in die Drittklassigkeit antreten. «Du feierst den ersten Auswärtssieg und bist trotzdem abgestiegen», klagte Teamchef Sandro Schwarz nach dem 1:0 bei Rot- Weiß Oberhausen. Vor dem direkten Wiederabstieg steht Trainer Horst Köppel beim FC Ingolstadt: Die Oberbayern verloren gegen Rot Weiss Ahlen mit 0:2 und müssen nun auf ein Wunder hoffen. Marco Reus (66.) und Lars Toborg (90.+1) trafen für die Gäste.
Einen wichtigen Sieg im Kampf gegen den Abstieg landete der VfL Osnabrück beim 2:1 gegen Alemannia Aachen. «Hut ab. Die Mannschaft ist im richtigen Moment zusammen gerückt», sagte der erleichterte VfL-Coach Claus-Dieter Wollitz. In immer größere Bedrängnis gerät derweil 1860 München: Nach dem 3:3 gegen Hansa Rostock beginnt bei den «Löwen« nun das große Zittern.