"Frauen? Fußball ist Männersache" - die Reaktionen
München - Da war er wieder, der Macho-Mario. Mittwochabend bei „Markus Lanz“ im ZDF. Es geht um Frauen, Fußball. Baslers Meinung: „Für mich ist es schwierig, mich mit Frauen über Fußball zu unterhalten. Ich schaue mir auch kein Frauenfußballspiel an.“
An die Reporterinnen, die seit einigen Jahren die Männer am Spielfeldrand sukzessive verdrängen, hat er sich der Ex-Profi des FC Bayern auch noch nicht so recht gewöhnt. „Aber mittlerweile machen es die Frauen ganz ordentlich. Nicht supergut, aber ordentlich.“ Um dann zu dem Schluss zu kommen: „Fußball ist Männersache.“
Die AZ hat einige Frauen aus dem Fußballgeschäft zu Baslers Meinung befragt.
Julia Scharf (Sportmoderatorin in der ARD): „Ich habe die Sendung nicht gesehen, musste aber schmunzeln, als ich davon gehört habe. Klar gibt es in der Branche immer noch den ein oder anderen Macho. Aber es ist doch erfrischend, wenn jemand seine Meinung so äußert wie Mario Basler. Die Field-Reporterinnen kennen sich in der Materie doch ganz ordentlich aus. Es ist ja ein Job, man muss ja nicht unbedingt drei Stunden an der Theke über Fußball philosophieren.“
Isabella Müller-Reinhardt (Sportmoderatorin beim englischen Sender ITV, AZ-Kolumnistin): „Ich sehe das genauso wie Mario Basler. Aber wenn eine Frau wirklich Ahnung von Fußball hat, hat sie den Platz vor der Kamera auch verdient. Wovon ich nichts halte: Wenn eine Frau nur deshalb am Spielfeldrand steht, weil sie eine Frau ist. Mit den meisten Frauen in meinem Freundeskreis spreche ich auch nicht über Fußball. Aber so zu pauschalisieren, das ist Schwachsinn. Ich habe mich mit Mario schon vor 15 Jahren über Fußball unterhalten, da hatte er kein Problem.“
Anna Kraft (Moderatorin von „Bundesliga Aktuell“ bei Sport 1): „Frauen haben im Sportjournalismus mittlerweile ihren berechtigten Platz. Nicht, weil es chic ist, eine blonde oder braunhaarige Reporterin am Spielfeldrand zu haben. Sondern, weil sie Ahnung haben. Nett, dass sich ein Macho wie Mario Basler damit angefreundet hat. Das ist ja fast schon ein Kompliment.“
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