Frank neuer Trainer bei Wehen Wiesbaden
Wiesbaden (dpa) - Wolfgang Frank ist neuer Trainer beim SV Wehen Wiesbaden und soll den Tabellenvorletzten aus der Abstiegszone der 2. Fußball-Bundesliga führen.
Der 57-Jährige unterschrieb nach Vereinsangaben einen Vertrag beim Tabellenvorletzten bis zum 30. Juni 2009, der sich bei Klassenerhalt automatisch um ein weiteres Jahr verlängert. «Ich freue mich sehr, dass ich hier sein kann. Ich mache den Job extrem gerne. Es ist ein großer Reiz, wieder im Bundesliga-Geschäft mitmischen zu können», sagte Frank bei seiner Vorstellung in Wiesbaden.
Der 57-Jährige, der bis zum Sommer beim Nord-Regionalligisten Wuppertaler SV beschäftigt war, ist Nachfolger des beurlaubten Christian Hock und wird am 29. Dezember das Auftakttraining zur Rückrunde übernehmen. «Christian war lange mein Spieler. Ich weiß, wie er sich fühlt. Er hat hier eine Klassearbeit gemacht», sagte Frank. Dennoch sei er froh, wieder einen neuen Job zu haben. «Das ist eine große Herausforderung für mich. Hier kann man einiges bewirken. Ich mache den Job, weil ich hier eine Riesenchance für die Zukunft sehe», betonte er.
Der in Mainz lebende Frank entsprach am besten dem Anforderungsprofil des Vereins. Außerdem sei er der einzige ernsthafte Kandidat für den Posten gewesen. Mit anderen Trainern sei nie gesprochen worden, erklärte Sportdirektor Uwe Stöver. «Wolfgang Frank zeichnet seine enorme Erfahrung im Abstiegskampf aus und dass er mit noch keiner Mannschaft am Ende einer Saison abgestiegen ist», so der 41-Jährige, der in Mainz unter Frank spielte. «Er ist ein Verfechter moderner Spielsysteme und neuen Trainings-Methoden aufgeschlossen. Wir sind davon überzeugt, dass er in unserer Situation der richtige Mann ist.»
Frank selbst sieht genügend Potenzial in der Mannschaft, den Klassenerhalt noch zu schaffen. «Die Aufgabe wird nicht einfach und ein harter Kampf werden. Aber ich bin sicher, dass wir gemeinsam dieses Ziel erreichen. Ich werde mir ein Bild von der Mannschaft machen und Gespräche führen. Dann werde ich mit großem Druck an die Sache rangehen. 35 oder 36 Punkte könnten am Ende reichen», sagte Frank. Im Trainerstab werde sich nichts verändern. «Ich sehe da keinen Handlungsbedarf», so der frühere Bundesligaspieler.
Der zuletzt arbeitslose Frank hatte bei seiner vorletzten Station Kickers Offenbach zweimal vor dem Abstieg aus der Zweiten Liga bewahrt, bevor er nach der 0:6-Niederlage im DFB-Pokal bei Hansa Rostock das Handtuch warf. Zuvor war er unter anderem beim MSV Duisburg, FSV Mainz 05 und bei der SpVgg Unterhaching tätig und arbeitete insgesamt zehn Jahre in der zweiten Liga. In der Bundesliga bestritt Frank 215 Spiele für Borussia Dortmund, Eintracht Braunschweig, den 1. FC Nürnberg und VfB Stuttgart.
Der 38-Jährige Hock hatte nicht nur wegen der sportlichen Talfahrt gehen müssen, sondern auch, weil er auf Weisung der Deutschen Fußball Liga (DFL) noch bis Ende April den Fußballlehrer-Lehrgang in Köln besuchen muss. Hock war nach Thomas von Heesen (1. FC Nürnberg), Rudi Bommer (MSV Duisburg) und Frank Pagelsdorf (Hansa Rostock) der vierte Zweitliga-Coach, der in dieser Saison die Trainer-Bank räumen musste.