Fragen und Antworten zur Winter-WM in Katar

Doha - Mit dem Votum der Task Force des Fußball-Weltverbands für eine Verlegung der WM 2022 in Katar in den Winter beginnt die Arbeit erst so richtig. Die FIFA-Exekutive wird am 19./20. März sehr wahrscheinlich den Vorschlag absegnen, dass das Weltturnier erstmals im November und Dezember gespielt wird. Noch sind aber viele Fragen ungeklärt, die wichtigsten davon im Überblick.
Wann genau findet die WM nun statt?
Im Vorschlag der Task Force ist bislang lediglich von einem Zeitraum "Ende November bis Ende Dezember" die Rede, der exakte Termin muss noch ausgehandelt werden.
Welche Szenarien sind vorstellbar?
Für den Abschluss des Turniers gibt es derzeit vor allem zwei mögliche Alternativen. Denkbar wäre ein WM-Finale kurz vor Heiligabend am 23. Dezember oder auch am Sonntag, 18. Dezember - dem Nationalfeiertag Katars. Dementsprechend könnte sich ein Turnierstart zwischen dem 18./19. bis zum 26. November ergeben. Insgesamt dürfte sich die Dauer des Weltturniers wegen der Terminenge ein wenig verringern, die WM 2014 in Brasilien hatte sich noch über 32 Tage erstreckt.
Was bedeutet das für die Bundesliga?
Die Bundesliga-Saison 2022/23 müsste voraussichtlich bereits Anfang/Mitte Juli beginnen, damit die erste Halbserie vor der WM abgeschlossen werden kann. Normalerweise muss der Ligabetrieb dreieinhalb Wochen vor dem Turnierstart eingestellt werden. Die FIFA könnte diese Periode als Entgegenkommen für die Clubs jedoch verkürzen und die gewohnte Ruhephase vor der Abstellungszeit ausfallen lassen, da sich die Spieler sowieso mitten im normalen Saisonrhythmus befinden. Demnach könnte bis Ende Oktober/Anfang November auch die Gruppenphase der Champions League komplett gespielt werden. Nach der Winterpause ginge es für die Bundesliga wie gewohnt weiter.
Wie ist die Situation in anderen Ligen?
Sollte sich die FIFA auf ein WM-Finale am 18. Dezember einlassen, könnte in England sogar noch das nationale Fußball-Heiligtum, der Boxing Day, gerettet werden und der Spieltag am 26. Dezember eingeplant werden. Davon geht zumindest die Nachrichtenagentur AP in einem Szenario aus. In Spanien könnte die Liga beispielsweise wie gewohnt kurz nach Neujahr weitergehen.
Was sind weitere Knackpunkte?
Besonders die europäischen Vereine drängen auf Entschädigungsansprüche. Bayern Münchens Karl-Heinz Rummenigge, Vorsitzender der europäischen Club-Vereinigung ECA, betonte, dass der Schaden für die Vereine "fair zu kompensieren" sei. Diese Verhandlungen stehen noch an, die Höhe der Summe ist noch offen.