Financial Fair Play - demnächst auf Länderebene
Es ist ja nur ein Fußballspiel und hat nichts mit Politik zu tun. Das war im Vorfeld des Viertelfinal-Duells Deutschland-Griechenland von allen Seiten so oft zu hören, bis auch der Letzte wusste: Das hat sehr wohl viel mit Fußball zu tun.
Schließlich ist sogar Frau Merkel angereist, um den Griechen zu signalisieren: Ihr kostet Deutschland eh schon genug Geld mit eurem jahrzehntelangen Schlendrian. Da braucht ihr nicht auch noch dem Hauptfinanzier Europas die EM versauen.
Eigentlich konnten die Griechen es ja nie allen recht machen bei diesem Turnier. Viele wollten sie von vornherein ausschließen, bis sie ihren Staatshaushalt auf Vordermann gebracht haben. Dann hätte es jedoch auch die Spanier und Italiener erwischen müssen, da diese Länder jetzt schon quasi als die neuen Griechen gehandelt werden.
Vielleicht wird sich Uefa-Chef Michel Platini nach der EM überlegen müssen, ob er das Financial Fair Play nicht EU-weit ausdehnen will von der Klub- auf Länderebene. Die sportliche Qualifikation wäre dann obsolet. Zur Europameisterschaft darf nur noch, wer seine Schulden im Griff hat. Oder zumindest Deutschland nicht auf der Tasche liegt. Auch wenn das im Moment wie eine wirre Utopie erscheinen mag: Aber ein EM-Finale Deutschland gegen Österreich rückt dadurch tatsächlich in den Bereich des Vorstellbaren.
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