FIFA-Boss Blatter im Glück: Alle Welt will die WM

Zehn Bewerber buhlen um die Ausrichtung der Endrunden 2018 und 2022 – mit Promis wie Kidman, Beckham oder auch Ex-Keeper Pfaff.
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FIFA-Boss Sepp Blatter
dpa FIFA-Boss Sepp Blatter

KAPSTADT - Zehn Bewerber buhlen um die Ausrichtung der Endrunden 2018 und 2022 – mit Promis wie Kidman, Beckham oder auch Ex-Keeper Pfaff.

Diese Frisur! Da nutzte auch der gedeckte Anzug, die dunkle Krawatte und das Businesshemd wenig – dieser Mann sticht einfach immer heraus. Ausrasierte Kopfseiten, das Resthaar irgendwie hochgegelt: Gegen David Beckhams Schädel wirkte selbst der ewige Rasta-Man Ruud Gullit wie ein brav gescheitelter Viertklässler.

Als Beckham mit anderthalb Stunden Verspätung um 11.25 Uhr den Pavillon auf dem Gelände des Leeuwenhof Estateerschien betrat, waren Gullit, Luis Figo & Co. nur noch Staffage. Englands Fußball-Ikone überstrahlte im Vorfeld der WM-Gruppenauslosung bei der Präsentation der zehn Bewerber für die WM-Endrunden 2018 und 2022 alles. Dutzende TV-Teams und Fotografen belagerten ihn, minutenlang stand er im Blitzlichtgewitter.

England hatte bewusst gewartet, ehe der „Spice Boy“ vor die rund 300 Medienvertreter trat. Zuvor war auch Teammanager Fabio Capello erschienen, um für die Briten zu werben. Den neun Konkurrenten – Russland, Spanien/Portugal, Belgien/Niederlande, die USA, Südkorea, Japan, Katar, Indonesien und Australien – wurde aber von Beckham die Schau gestohlen.

In einem Jahr wird die Entscheidung über die WM-Vergabe gefällt. Selbst Fifa-Präsident Joseph S. Blatter, der sich über das rege Interesse an den Endrunden natürlich freut, hatte den künftigen Milan-Profi als Trumpf der Engländer ausgemacht, die bislang nur 1966 WM-Gastgeber waren. Im Rennen um die WM 2006 hatten die Briten gegen Deutschland verloren.

Die zehn Bewerber für 2018/2022 präsentierten ein je vierminütiges Bewerbungs-Video. Dabei sammelte Australien mit Hollywood-Star Nicole Kidman die meisten Punkte. Dagegen wirkte das englische Video bieder und hausbacken. Nachdem Beckham aber da war, hatten die Konkurrenten nicht mehr viel zu bestellen. Ähnlich erging es auch Portugals Ass Figo, Oranje-Superstar Gullit, dem Spanier Fernando Hierro und Ex-Bayern-Keeper Jean-Marie Pfaff, der Belgien vertrat.

„Wir wollen diese WM“, sagte Pfaff, „viele Argumente sprechen für uns.“ Im Video setzten die Doppelbewerber Belgien und Niederlande auf nationale Sportgrößen wie Justin Henin (Belgien/Tennis), Pieter van den Hoogenband (Niederlande/Schwimmen) und Eddy Merckx (Belgien/Radsport).

Russland hat bei seiner WM-Kandidatur noch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Ministerpräsident Wladimir Putin sieht sein Land noch nicht für die Ausrichtung einer Fußball-WM gerüstet. „Wir haben momentan noch nicht die Infrastruktur, die nötig ist, um Gastgeber einer solch hochrangigen Veranstaltung zu sein“, hatte Putin erklärt. Er hoffe dennoch auf den Zuschlag und eine Bündelung aller Kräfte, „um unsere Probleme zu lösen“.

Südkorea und Japan waren 2002 gemeinsam WM-Gastgeber. Jetzt gehen sie als einzelne Bewerber an den Start. Die Südkoreaner betonen, dass es sich um eine koreanische Kandidatur handele. Der kommunistische Norden soll mit WM-Spielen eingebunden werden, um ein Zeichen des Friedens und der Koexistenz zu senden.

Der Slogan der Vereinigten Staaten („The Game is in US“) soll helfen, den Soccer in den USA weiter nach vorne zu bringen. Bereits 1994 waren sie WM-Gastgeber. Trotzdem ist der Fußball nach wie vor eine Randsportart im Schatten von American Football, Basketball und Eishockey.

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