FCA hofft in Liverpool auf ein Wunder
Augsburg - Diese Zahlen machen dem FC Augsburg keinen Mut. Der FC Liverpool hat noch nie ein Heimspiel gegen eine deutsche Mannschaft verloren.
In 14 Spielen gab es elf Siege und drei Remis - und kein einziges Ergebnis würde dem FCA nach dem 0:0 im Hinspiel ein direktes Weiterkommen bringen. Bei einem 0:0 geht es immerhin in die Verlängerung.
Die Torbilanz deutscher Mannschaften ist auch schlecht, denn nur drei deutschen Teams durften über ein Tor an der Anfield Road jubeln: Dynamo Dresden, Bayer Leverkusen und der BFC Dynamo.
So hofft der FC Augsburg auf ein Wunder, denn schließlich müssen die Augsburger nach dem 0:0 vor einer Woche im Rückspiel beim FC Liverpool mit Teammanager Jürgen Klopp (19.00 Uhr/Sky) eine kleine Sensation schaffen, um das Achtelfinale zu erreichen.
Der FCA ist mit dem angeschlagenen Stürmer Raul Bobadilla und auch Torhüter Marwin Hitzaufgebrochen. Der Paraguayer stieg trotz seiner in der Vorwoche erlittenen Oberschenkelverletzung am Mittwoch in das Flugzeug Richtung England.
Ob er spielen kann, ist unklar. Der FCA-Torjäger sei nach seiner im Hinspiel erlittenen Blessur erst "einmal locker gelaufen", berichtete Manager Stefan Reuter. "Ich kann es selber nicht sagen."Auch Torwart Hitz flog mit dem Team von München nach England, obwohl seine hochschwangere Frau in diesen Tagen das zweite gemeinsame Kind erwartet.
Trainer Markus Weinzierl gibt die Favoritenrolle an Klopp und sein Team weiter: "Es ist für Liverpool ein gefährliches Ergebnis. Wir wissen, mit einem 1:1 sind wir weiter. Wir wissen, wenn wir ein Tor schießen, muss Liverpool mindestens zwei machen."
Dortmund mit komfortablem Vorsprung
Bei Borussia Dortmund denken sie schon einen Schritt weiter: Der FC Porto soll nur eine erste Hürde sein auf dem Weg ins Finale nach Basel. Deshalb soll der Europa-League-Spieltag Donnerstag (21.05 Uhr/Sport1/Sky) auch regelmäßig im BVB-Spielplan rot angekreuzt werden.
"Das muss unser Tag werden! Das ist unser Anspruch", sagte Dortmund-Coach Thomas Tuchel und ergänzte: "Wir können einen langen Weg gehen." Lukasz Piszczek träumt schon sehr früh davon, "am Ende einen Pokal in den Händen zu halten".
Nach dem lockeren 2:0-Sieg im Hinspiel steht die Chance zumindest für den Einzug ins Achtelfinale bestens, auch wenn alle ihrer Warnpflicht nachkommen: "Wir sind noch lange nicht durch", betonte Kapitän Mats Hummels.
Tuchel erwartet im "Stadion des Drachen" (Estadio Dragao) erheblich mehr Gegenwehr als im Hinspiel. "Wir brauchen noch mal eine Topleistung, um weiterzukommen. Porto bekommt Qualität zurück", sagte er, hat aber den Plan bereits im Hinterkopf: "Ja. Darauf werden wir uns vorbereiten." Rechtsverteidiger Maxi Pereira und Mittelfeldspieler Danilo Pereira haben ihre Gelbsperre abgesessen.
Leverkusen: Nur nicht überheblich werden
"Wir haben im Hinspiel zwar ein gutes Ergebnis erzielt, aber das Rückspiel kann noch sehr gefährlich werden", sagte Bayer Leverkusens Routinier Stefan Kießling (32) vor dem Auftritt gegen Sporting Lissabon (Donnerstag, 19.00 Uhr).
Nach dem 1:0 in Portgual fallen diesmal Abwehrchef Ömer Toprak und Mittelfeldstratege Kevin Kampl jeweils wegen Muskelfaserrissen aus. Im Gegensatz zum Hinspiel ist aber Torjäger Javier Chicharito Hernandez wieder fit, zudem scheint ein Comeback des lange verletzen Kapitäns Lars Bender im Bereich des Möglichen.
Überschattet wurden die Vorbereitungen der Werkself, die nach dem 1:0 im Hinspiel eine Woche zuvor als klarer Favorit gilt, von den Urteilen des DFB-Sportgerichts gegen Trainer Roger Schmidt (Innenraumverbot für fünf Spiele, davon zwei auf Bewährung, 20.000 Euro Geldstrafe) und Sportchef Rudi Völler (10.000 Euro Geldbuße).
Schmidt sitzt gegen Sporting aber auf der Bayer-Bank, da die Sperre nur für die Liga gilt.
Schalke mit schwarzer Serie
Seine letzte Dienstreise mit dem FC Schalke 04 hat Horst Heldt schon genau im Kopf. "Basel ist nicht so weit weg", sagte der scheidende Manager der Königsblauen und fügte schmunzelnd an: "Kilometermäßig."
Das Finale der Europa League am 18. Mai wäre für den 46-Jährigen ein idealer Abschied nach fünf Jahren als Sportvorstand - schon der Weg ins Achtelfinale am Donnerstag (19.00 Uhr/Sky und Sport1) gegen Schachtjor Donezk gestaltet sich aber schwierig.
Die Ausgangslage ist nach dem 0:0 im Hinspiel gefährlich, die Schalker Pleitenserie in K.o.-Heimspielen erschreckend lang, zudem droht auch noch der Dauerbrenner auszufallen: Mittelfeld-Stabilisator Leon Goretzka, seit der Winterpause in allen 540 Pflichtspielminuten auf dem Platz, konnte wegen einer Wadenzerrung auch am Dienstag nicht trainieren.
Der 21-Jährige, seit Monaten der konstant stärkste Feldspieler der Königsblauen, wäre kaum zu ersetzen.
Schalke braucht nach den vielen vergebenen Torchancen vor einer Woche einen Sieg, um weiterzukommen und Heldt, der im Sommer Christian Heidel weichen muss, von einem Endspiel zum Ausstand träumen zu lassen.
Der letzte Erfolg in einem K.o.-Spiel in der eigenen Arena liegt allerdings schon vier Jahre zurück: Im Achtelfinale der Europa League gegen Twente Enschede gelang ein 4:1, danach gab es vier Heimpleiten mit 15 Gegentoren und jeweils das Aus - gegen Athletic Bilbao (2:4), Galatasaray Istanbul (2:3) und Real Madrid (1:6 und 0:2).