FC St. Pauli behauptet sich gegen starke Fürther
Die Spieler des FC St. Pauli fielen in die Arme. Der Tabellenführer Hamburger hatten am Samstag in einem spielerisch hochklassigen Duell der 2. Fußball-Bundesliga Verfolger SpVgg Greuther Fürth durch einen späten Treffer des überragenden Elias Saad mit 3:2 (2:1) besiegt und einen enorm wichtigen Sieg im Kampf um den Aufstieg geschafft.
"Ich bin extrem stolz auf die Mannschaft", sagte Marcel Hartel. Die Hamburger hatten am Dienstag das Aus im DFB-Pokal verkraften müssen und hatten gegen Fürth nach einer 2:0-Führung noch das 2:2 bekommen - und die Kiezkicker erwiesen sich angesichts der Rückschläge als widerstandsfähig. Kurz vor Schluss rissen sie den Sieg noch an sich und liegen nach dem 20. Spieltag sechs Punkte vor Holstein Kiel und sieben vor den Fürthern.
Vor 29.035 Zuschauern im Millerntor-Stadion hatten Saad (30. Minute, 81.) und Oladapo Afolayan (33.) für St. Pauli getroffen, Armindo Sieb (44.) und Simon Asta (59.) für Fürth. Die erste halbe Stunde gehörte dabei den Hamburgern. Afolayan (3.) traf mit seinem Kopfball nur die Unterkante der Latte, Johannes Eggestein (16., 20., 23) und erneut Afolayan scheiterten am starken Fürther Keeper Jonas Urbig. "Ich glaube, dass wir sehr, sehr gut 'reingekommen sind", sagte Trainer Fabian Hürzeler. Der 30-Jährige zeigte sich überzeugt, "dass wir uns schon viel früher hätten belohnen können, wenn nicht müssen".
Nach einer erneuten Abwehr Urbigs eines Schusses von Philipp Treu brachte Saad den Ball schließlich zur hochverdienten Führung im Tor unter. Unmittelbar nach dem Treffer detonierte ein Böller nahe der Spielerbank des FC St. Pauli, das Spiel wurde kurzfristig unterbrochen, Verletzte gab es nach Angaben des Vereins nicht. Der Club teilte mit, dass ein Verdächtiger gefasst wurde.
Die Hamburger ließen sich von dem Schreck nicht beirren. Ein abgefälschter Schuss von Afolayan sorgte für die 2:0-Führung. Fürth wurde nach dem zweiten Gegentreffer aktiver, Sieb traf zum Anschluss, Asta in der zweiten Halbzeit zum Ausgleich. "Dann dachten alle, 'jetzt kippt das Spiel'", sagte Hürzeler. "Was wir dann gemacht haben, das muss ich meiner Mannschaft einfach hoch anrechnen."
Der Tabellenführer versuchte mit aller Macht, das Spiel wieder an sich zu reißen, presste hoch, suchte die Wege in die Offensive. In der Schlussphase stellte Saad den Sieg der Hamburger sicher. Der 24-Jährige traf mit einem Schuss von halbrechts ins lange, linke Eck. Hürzeler lobte, dass seine Mannschaft "das individuell, aber auch gemeinsam, so gut bis zum Ende hin durchgezogen und die Kompaktheit niemals aufgegeben hat".
Nach der Partie gab der junge Trainer den St.-Pauli-Fans Grund zur Hoffnung: "Ich sage es jetzt noch mal: Ich habe den Verantwortlichen des Vereins klar mitgeteilt, dass ich hier bei St. Pauli bleiben will." Der Vertrag des Trainers läuft zum Saisonende aus. Die Gespräche zwischen Club und Trainer laufen seit Monaten. Zuletzt hatte es Gerüchte um einen Wechsel Hürzelers zum Bundesligisten VfL Wolfsburg gegeben. Dem Widersprach Hürzeler klar: Ich habe mich definitiv mit keinem anderen Verein getroffen. Mein erster Ansprechpartner ist der FC St. Pauli."