FC Schalke 04: So geht es Ex-Manager Rudi Assauer
Rudi Assauers Tochter spricht über den Zustand der Schalke-Legende. Das Werk über das Leben des langjährigen Managers wird am Freitag (20:04 Uhr) in der Gelsenkirchener Arena aufgeführt.
Gelsenkirchen - Rudi Assauer steht für Schalke 04. Kaum ein Manager hat einen Fußballverein so geprägt wie der heute 74-Jährige.
Am Freitag feiert der Doku-Film „Rudi Assauer – Macher. Mensch. Legende.“ seine Premiere – und das, wie es sich gehört, in der Schalke-Arena, die der Verein Assauer zu verdanken hat.
Die Doku des Filmemachers Don Schubert erzählt Assauers Lebensgeschichte anhand von Gesprächen mit engen Weggefährten und Archivclips. Seit Bekanntwerden seiner Alzheimer-Erkrankung im Jahr 2012 gibt er selbst keine Interviews mehr.
Mittlerweile geht er auch nicht mehr zu den Spielern seiner Schalker. "Beim Derby gegen Dortmund im April war ich zum ersten Mal seit Ewigkeiten ohne ihn", erzählt seine Tochter Bettina Michel (52) in Gala mit traurigem Blick. "Ich sitze auf meinem Platz, gucke nach rechts und er sitzt da nicht."
Kranker Rudi Assauer: Dann kommt Huub Stevens zu Besuch
Sie pflegt ihren Vater rund um die Uhr, die beiden leben gemeinsam in einem Reihenhäuschen in Herten. Zuletzt hat Assauer auch körperlich stark abgebaut. Michel: "Der Chef ist nicht mehr so mobil, seit Oktober stark eingeschränkt. Wir haben jetzt einen Treppenlift und einen Rollstuhl für ihn, damit können wir uns noch ganz gut bewegen. Papa möchte einfach kaum noch laufen, auch nicht sitzen, am liebsten nur noch liegen."
Gemeinsam meistern sie den Alltag, Freude sich über Besuch. Huub Stevens, Schalkes Ex-Trainer, mit dem Assauer große Erfolge feierte, kommt sehr oft, auch Ex-Profi Klaus Fichtel sowie Reiner Calmund, früher Leverkusens Manager.
Erkennt Assauer seine Freunde? "Nur die Nachbarn oder wer regelmäßig da ist, hat er auf dem Schirm – auch wenn es manchmal einen Tick dauert", sagt seine Tochter.
Kranker Rudi Assauer: Das sind die schönen Momente
Gespräche mit Assauer sind immer schwieriger geworden. "Von sich aus spricht Papa nur, wenn er möchte. Ob man dann versteht, was er brabbelt, ist eine andere Sache (lacht). Wenn ich ihn ärgere, etwas foppe oder gar kitzle, dann sagt er plötzlich laut und klar, dass ihm das nicht passt. In ganzen Sätzen. Ist auch gut so. Damit er die Emotionen nicht verliert, damit er nicht ganz verstummt."
Ins Pflegeheim will sie ihren Vater nicht bringen. "Niemals – es sei denn, mir stößt etwas zu. Er soll hier nicht weg, wir bleiben zusammen! Wir wollen die Zeit, die uns noch gemeinsam bleibt, liebevoll miteinander verbringen", sagt sie.
Neben der Krankheit und den Folgeerscheinungen gibt es auch schöne Momente, wie Michel erzählt: "Wenn er mal draußen ist und eine blonde Frau sieht, zwinkert er ihr zu. Wenn er merkt, dass ich das gesehen habe, schmeißt er sich weg vor Lachen."
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