FC Köln kann trotz Führung in Bremen nicht gewinnen
Als der 1. FC Köln das letzte Mal ein Spiel in der Fußball-Bundesliga gewann, spielte Corona in Deutschland noch keine große Rolle und der Frühling stand vor der Tür.
Mit 2:1 gewannen die Rheinländer Anfang März beim SC Paderborn und träumten sogar ein bisschen von Europa. Doch seitdem warten die Kölner nach einer dramatischen sportlichen Talfahrt vergeblich auf einen dreifachen Punktgewinnen und stecken nach sieben Spieltagen der neuen Saison bereits wieder mitten im Abstiegskampf.
Beim 1:1 (0:0) in einem niveaulosen Spiel bei Werder Bremen reichte dem FC am Freitagabend auch ein Eigentor von Bremens Kapitän Niklas Moisander (67. Minute) nicht zum erlösenden Sieg. Der Ex-Kölner Leonardo Bittencourt sorgte mit einem verwandelten Hand-Elfmeter acht Minuten vor dem Ende für das aus Bremer Sicht verdiente 1:1. Danach wankten die Kölner bedenklich, brachten aber zumindest das Remis über die Zeit. Die Revanche für das peinliche 1:6 am 34. Spieltag der vergangenen Saison, das den Bremern auf den letzten Drücker noch den Sprung in die Relegation ermöglichte, blieb ebenfalls aus.
"Wir sehnen uns alle nach einem Sieg. Wir sehen aber alle die Tendenz der Mannschaft. Vom Gefühl her wäre ohne den Elfmeter heute nicht viel passiert", sagte FC-Coach Markus Gisdol. Doch im Vergleich zum 1:2 gegen Bayern München vor einer Woche war der Auftritt an der Weser spielerisch ein Rückschritt. Offensiv fanden die Rheinländer so gut wie gar nicht statt, dass ein Eigentor zur Führung herhalten musste, war symptomatisch.
Nach der Länderspielpause geht es für die Kölner gegen Union Berlin. Gelingt auch dann kein Sieg, ist der negative Club-Rekord mit dann 18 Spielen ohne Sieg eingestellt. Doch daran will Gisdol nicht denken. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir bald den ersten Sieg holen."
Die Bremer blieben dagegen im sechsten Spiel in Serie ungeschlagen - richtig zufrieden waren sie damit aber nicht. "Weil wir das Spiel unbedingt gewinnen wollten", sagte Christian Groß. "Der Punkt ist für heute zu wenig, trotzdem bewerte ich die Gesamtsituation als positiv", sagte Werder-Coach Florian Kohfeldt. "Wir machen mit der Mannschaft Schritte und punkten dabei, das ist absolut in Ordnung."
Doch um nach zuvor drei Unentschieden wieder einen Dreier einzufahren, agierten die Gastgeber offensiv ebenfalls zu einfallslos. Der erste Start-Einsatz von Milot Rashica verpuffte weitgehend. Erst im Verlauf der zweiten Halbzeit kam der Angreifer aus dem Kosovo, dessen Wechsel zu Bayer Leverkusen in letzter Minute geplatzt war, besser in die Partie, wurde nach etwas mehr als einer Stunde aber ausgewechselt.
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