FC Bayern: Taktik-Defizit: Warum Timo Werner kein Robert Lewandowski ist

Bei der Fußball-WM 2018 hält sich hartnäckig die Spekulation, Timo Werner von RB Leipzig könnte sich dem FC Bayern anschließen - vielleicht schon zur kommenden Saison. Ein Experte erklärt im Gespräch mit der AZ, warum Werner taktisch aber noch kein Ersatz für den polnischen Nationalspieler wäre.
von  Patrick Mayer
Bei der Fußball-WM 2018 Konkurrenten: Robert Lewandowski (li.) und Timo Werner.
Bei der Fußball-WM 2018 Konkurrenten: Robert Lewandowski (li.) und Timo Werner. © AZ/imago/East NEws/DeFodi

München - Deutschland gegen Mexiko: Beim Auftakt der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-WM 2018 in Russland an diesem Sonntag (17 Uhr, im AZ-Liveticker) steht Timo Werner im Fokus. Und damit der kommende Nachfolger von Robert Lewandowski beim FC Bayern

Viel wird rund um die Weltmeisterschaft über einen möglichen Wechsel des Schwaben von RB Leipzig nach München spekuliert.Und einen Abgang Lewandowskis aus der Säbener Straße. Zuletzt verschärfte der Pole vor der WM 2018 nochmal den Poker mit den Bayern.

Timo Werner spricht über Wechsel

Und Werner? Regte die Spekulationen über einen möglichen Wechsel selbst an. "Um ein Weltklassespieler zu werden, muss ich auf Klubebene wahrscheinlich in einer noch besseren Mannschaft spielen", sagte der Stürmer jüngst der "Welt". "Um Weltklasse zu werden, muss man große Spiele spielen, wie zum Beispiel das Finale oder Halbfinale der Champions League."

Sein Berater Karlheinz Förster legte in der "Sport Bild" nach. Auf ein mögliches Engagement beim FC Bayern angesprochen, sagte der ehemalige Nationalspieler: "Jetzt wollen wir erst einmal die WM abwarten." Doch: Hätte der 23-jährige Werner wirklich schon die Qualität, den mehrmaligen Bundesliga-Torschützenkönig in München zu ersetzen? Ein Taktikexperte zweifelt das an.

Robert Lewandowski ist taktisch weiter

"Werner muss sich erst noch beweisen. Er schaltet manchmal ein bisschen ab, und manchmal ein bisschen langsam. Er muss schauen, dass er im Spiel mehr mitdenkt", meint Constantin Eckner von der Fachseite "spielverlagerung.de" im Gespräch mit der AZ.

Eckner begründet: "Gelegentlich fehlt es an Partizipation. Er ist ein angehender Weltklasse-Stürmer in Ausbildung. Er hat alles, um ein Weltklasse-Stürmer á la Lewandowski zu werden: die Athletik, die Schnelligkeit, den Schuss und den Torabschluss. Aber er muss noch angeleitet werden."

Mangelnde Partizipation dürfte so gar nicht nach dem Gusto des künftigen Bayern-Trainers Niko Kovac sein. Wobei Eckner auch ein Argument bringt, warum Werner doch gut zum FC Bayern passen würde. "Müller kommt über rechts, Werner wiederum geht gerne mal nach links. Situativ hat man dann eine Doppelspitze mit den Beiden", meint der Taktikfachmann zu einer möglichen Angriffskombination der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-WM 2018.

Kombi Thomas Müller mit Timo Werner? 

Müller und Werner - also auch eine Kombi für den FC Bayern? Laut Eckner ist der Leipziger noch nicht auf dem taktischen Niveau von Lewandowski. Und damit aktuell noch kein möglicher Ersatz.

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