FC Bayern: Sie sind die Transferziele bei der WM 2018
München - Jupp Heynckes war der Mediator, zwischen zwei Alphatieren, die oft völlig unterschiedliche Strategien bevorzugen.
Hoeneß und Rummenigge beim FC Bayern uneins
So ist es auch diesmal beim FC Bayern, wenn Präsident Uli Hoeneß und Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge gemeinsam die kommende Saison für Bundesliga und Champions League planen. Oder es zumindest versuchen. Der eine, Hoeneß, würde gerne schlicht das eigene Personal besser machen; der andere, Rummenigge, würde gerne richtig investieren.
Bei diesen Planungen rückt die Fußball-WM 2018 in Russland in den Fokus. Es ist das Stelldichein der internationalen Elite. Ausnahmesituationen, Spiele wie Druckkammern, Einzelentscheidungen, die ganze Fußball-Nationen lähmen - die Weltmeisterschaft ist das perfekte Versuchslabor für Klubs mit den Ansprüchen der Bayern. Die AZ erklärt, bei welchen Spielern Hoeneß und Rummenigge genau hinschauen:
Jerome Boateng: Möglichst viel Ablöse für den FC Bayern
Der Weltmeister will weg, und der FC Bayern diesen nicht um jeden Preis halten. Die "Sport Bild" berichtete zuletzt, dass die Münchner bei angemessener Ablöse bereit wären, den Innenverteidiger nach der Fußball-WM 2018 ziehen zu lassen.
"Das Ausland ist immer interessant. Man hat nicht viele Chancen. Da muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er nochmal die Erfahrung sammeln möchte", hatte der Weltmeister am Rande des DFB-Pokal-Finales bei "Sky" gesagt. "Ich bin jetzt an dem Punkt, an dem man nochmal darüber nachdenkt."

Boatengs Aussagen lassen seit Wochen auf einen bevorstehenden Abgang schließen. "Ich komme langsam an den Punkt, an dem ich gewisse Fragen für mich beantworten muss: Was sind meine noch nicht erreichten Ziele?", hatte er dem Magazin "Sokrates" gesagt: "Möchte ich mich immer wieder beim gleichen Klub mit den gleichen Voraussetzungen beweisen?"
Der 29-Jährige gilt zwar als USA-Fan, als eher unwahrscheinlich gilt jedoch, dass der Abwehrmann schon jetzt in die Staaten wechselt. Vielmehr dürfte ohnehin nur ein ganz großer europäischer Klub in der Lage sein, bei einem geschätzten Marktwert von 45 Millionen Euro (Quelle: transfermarkt.de) zuzuschlagen.
Rummenigge und Hoeneß dürften nun auch hoffen, dass Boateng nach überstandener Muskelverletzung zu möglichst viel Einsatzzeit kommt - und selbst seinen Marktwert vor einem möglichen Transfer nochmal in die Höhe treibt.
Paolo Dybala: Super-Knipser von Juventus Turin
Immer wieder Dybala. Der Argentinier von Juventus Turin gilt als ultimativer Wunschspieler von Rummenigge, wird wiederholt mit dem Rekordmeister in Verbindung gebracht. Der Bayern-Boss hatte schließlich nicht ausgeschlossen, auch mal 80 bis 100 Millionen Euro in nur einen Spieler investieren zu wollen. Dybala wäre bei einem kolportierten Marktwert von 110 Millionen Euro genau in dieser Kategorie.

Zuletzt hatte die "Bild" den 24-Jährigen als möglichen Nachfolger von Robert Lewandowski ins Spiel gebracht. "Es gibt derzeit einige hervorragende Spieler auf dem Markt. Wenn ich an einen denke, den ich gerne zum FC Bayern bringen würde, fällt mir einer wie Dybala ein", hatte Rummenigge dem "Corriere dello Sport" schon im April 2017 gesagt. Bei der WM 2018 gilt der argentinische Tempodribbler als einer der Kandidaten auf den Torschützenkönig.
Ante Rebic: Kovac-Liebling aus Kroatien
Nicht nur Vorstandsbosse, auch Trainer haben freilich Lieblingsspieler. So auch der künftige Bayern-Coach Niko Kovac, bei dem sein kroatischer Landsmann Ante Rebic dieses Privileg genießt. Doch wäre der 24-jährige Linksaußen von Eintracht Frankfurt wirklich gut genug für die Bayern?
"Niko Kovac und ich, das hat immer gut gepasst", meinte Rebic kürzlich zum Fußballportal "goal.com". "Es macht Spaß mit ihm zusammenzuarbeiten. Er wird zu Bayern gehen und wir werden sehen, was die Saison bringen wird."

Es waren Aussagen, die für Aufregung sorgten - an der Isar und am Main. Mehr noch: "Bayern? Das weiß jeder, es ist hart einem so großen Klub wie Bayern zu widerstehen", sagte Rebic weiter verklausuliert. Ein Leistungsnachweis: Im DFB-Pokal-Finale hatte der Tempofußballer den FC Bayern mit einem Doppelpack geschockt.
Die WM 2018 mit Kroatien wird nun die nächste Bewährungsprobe für den potentiellen Neuzugang.
Timo Werner: Geheimfavorit als Königstransfer?
Beim VfB Stuttgart galt Timo Werner einst als Buhmann wegen dem Abstieg, bei RB Leipzig zeigte er sein ganzes Potenzial. Ein Stürmer, der irgendwann mal in einer Reihe mit Gerd Müller, Rudi Völler und Jürgen Klinsmann genannt wird? Die Anlage ist zumindest herausragend.
"Um ein Weltklassespieler zu werden, muss ich auf Klubebene wahrscheinlich in einer noch besseren Mannschaft spielen", sagte der Schwabe jüngst der "Welt". Und ließ die Leipzig-Bosse zusammenzucken.

"So ehrlich möchte ich sein. Naby Keita ist bei uns auch nicht Weltklasse geworden, das wird er jetzt vielleicht bei Liverpool", meinte der 22-Jährige weiter: "Um Weltklasse zu werden, muss man große Spiele spielen, wie zum Beispiel das Finale oder Halbfinale der Champions League."
Die "Sport Bild" hatte Werner ferner mit einem angeblichen Interesse des FC Bayern konfrontiert. "Wenn überhaupt, wird das erst nach der WM ein Thema", sagte der Stürmer daraufhin bemerkenswert offen. Ein 'Nein' sieht wahrlich anders aus. Ob die Bayern-Bosse schon bald 'Ja' zu seiner Verpflichtung sagen?
Lesen Sie hier: Robert Lewandowski: Sie scouten den Bayern-Star