FC Bayern: Nach Kritik an Mesut Özil: Philipp Lahm setzt auf Problemlöser Manuel Neuer

Einst ist er Kapitän in der deutschen Nationalmannschaft, jetzt bezieht Philipp Lahm auch zum sogenannten Erdo-Gate Stellung. Der einstige Profi des FC Bayern rügt Mesut Özil und hebt die besondere Aufgabe von Nachfolger Manuel Neuer hervor.
von  Patrick Mayer
Umstritten: Mesut Özil (li.) und Ilkay Gündogan bei der deutschen Nationalmannschaft.
Umstritten: Mesut Özil (li.) und Ilkay Gündogan bei der deutschen Nationalmannschaft. © imago/Jörg Schüler

München - Manuel Neuer hat interveniert: Der Kapitän des DFB-Teams hat zuletzt in der "ARD" klar Stellung zum Shitstorm gegen die beiden türkischstämmigen Kollegen in der deutschen Nationalmannschaft, Mesut Özil und Ilkay Gündogan, bezogen.

"Innerhalb der Mannschaft wird darüber gesprochen. Es ist aber Vergangenheit. Das haben wir in Südtirol hinter uns gebracht, auch Bundeskanzlerin Angela Merkel war ja da", sagte der Torhüter des FC Bayern zum Thema: "In der Mannschaft ist das jetzt kein Thema mehr, in Südtirol haben wir gute Gespräche geführt und damit abgeschlossen."

Philipp Lahm kritischer als Manuel Neuer

Auch sein Vorgänger beim DFB-Team hat sich nun geäußert: Philipp Lahm. Und das durchaus kritischer als sein ehemaliger Bayern-Kollege. "Ich glaube nicht, dass er gut daran tut. Man muss ihn aber kennen", meinte der 34-Jährige in der "ARD" über Özil, der sich im Gegensatz zu Gündogan bis heute nicht öffentlich für das umstrittene Treffen mit dem umstrittenen türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan gerechtfertigt hat.

"Er ist nie der Mann der vielen Worte. Man muss ihm die Zeit geben. Es ist viel passiert mit beiden Spielern", sagte Lahm weiter, beschwichtigte - und erklärte dann doch: "Jeder Spieler entscheidet selbst. Der DFB hatte ihnen empfohlen, sich zu äußern. Daran sieht man, dass es die Spieler selbst in der Hand haben. Sie müssen dann aber auch selbst lernen, mit den Konsequenzen umzugehen."

Umstritten: Mesut Özil (li.) und Ilkay Gündogan bei der deutschen Nationalmannschaft.
Umstritten: Mesut Özil (li.) und Ilkay Gündogan bei der deutschen Nationalmannschaft. © imago/Jörg Schüler

Lahm verteidigte aber auch sowohl Özil als auch Gündogan. "Die Mannschaft spielt eine wichtige Rolle, weiß aber auch, dass sie sich auf die beiden Spieler zu einhundert Prozent verlassen kann. Sie sind integriert in die Mannschaft, identifizieren sich zu einhundert Prozent mit dieser Mannschaft. Und sie bringen Leistung", erzählte der frühere Nationalspieler.

Lahm war 2014 in Brasilien mit Özil Weltmeitser geworden. "Ich habe Mesut über Jahre kennen gelernt. Ich weiß, was ich an ihm hatte, was ich an ihm geschätzt habe. Er hat zur richtigen Zeit immer Leistung gebracht", schilderte der frühere Bayern-Star. Nun setzt er voll auf seinen Nachfolger, sowohl beim FC Bayern als auch im DFB-Team.

Philipp Lahm setzt auf Manuel Neuer

"Manuel Neuer kann als Kapitän sicher sehr viel dazu beitragen, indem er die Gespräche sucht", erklärte der Routinier: "Sie haben jahrelang gezeigt, dass ihre Leistungen absolut gefragt sind. Außerhalb des Platzes und auf dem Platz. Ich habe beide so kennengelernt, dass sie sich in die Mannschaften integrieren. Das ist das Wichtigste."

Das Thema dürfte die deutsche Nationalmannschaft bei der Fußball-WM 2018 dennoch weiter begleiten.

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