Fan-Krawalle bei Bielefeld-Debakel in Wiesbaden

Arminia Bielefeld geht beim SV Wehen Wiesbaden sportlich unter. Noch schlimmer ist für den Verein aber das Fehlverhalten der eigenen Fans.
Eric Dobias, dpa |
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Johannes Wurtz (r) sorgte mit seinem Tor zum 2:0 für die Vorendscheidung beim Sieg von Wehen-Wiesbaden.
Johannes Wurtz (r) sorgte mit seinem Tor zum 2:0 für die Vorendscheidung beim Sieg von Wehen-Wiesbaden. © Jörg Halisch/dpa
Wiesbaden

Begleitet von schweren Ausschreitungen der eigenen Fans ist Zweitligist Arminia Bielefeld vom SV Wehen Wiesbaden vorgeführt worden.

Der Bundesliga-Absteiger des Vorjahres steht nach einem blamablen 0:4 (0:1) im Relegations-Hinspiel vor dem Absturz in die 3. Fußball-Liga und muss vor dem Rückspiel am kommenden Dienstag auch noch die Verfehlungen seiner Anhänger aufarbeiten, die für eine 21-minütige Spielunterbrechung sorgten. 

Spielunterbrechung wegen Pyrotechnik

Nach dem vierten Gegentor schossen Arminia-Fans Pyrotechnik auf den Rasen, einige versuchten, auf den Platz zu gelangen. Schiedsrichter Benjamin Brand schickte beide Teams daraufhin in die Kabine. Welche Auswirkungen die Vorgänge auf das Rückspiel am kommenden Dienstag haben, blieb zunächst offen. 

Ivan Prtajin in der 6. Minute, Johannes Wurtz (50.), Benedict Hollerbach (60.) und John Iredale (82.) trafen für die couragierten Hessen, die nun beste Chancen auf den dritten Aufstieg in die 2. Liga nach 2007 und 2019 haben. Bielefelds Fans, die schon zuvor zweimal eine Spielunterbrechung provoziert hatten, skandierten schon während der Partie: "Wir haben die Schnauze voll."

Die Wiesbadener, die sich am vergangenen Samstag für einige Minuten schon in Liga zwei wähnten und dann noch vom VfL Osnabrück abgefangen wurden, begannen forsch und belohnten sich mit einer frühen Führung. Brooklyn Ezeh setzte sich auf der linken Außenbahn durch und flankte präzise auf den Kopf von Torjäger Prtajin, der den Ball unhaltbar für Arminia-Torwart Martin Fraisl versenkte. Es war bereits der 16. Saisontreffer des 27 Jahre alten Kroaten. 

Bielefeld: Wenig Offensivkraft

Der Zweitligist tat sich schwer gegen die lauf- und kampfstarken Gastgeber. Im Angriff ging so gut wie nichts und die Abwehr wirkte keineswegs sattelfest. Vor allem, wenn die Hessen mit hohem Tempo nach vorne spielten, wurde es gefährlich. So auch in der 20. Minute, als Ezeh mit dem Ball am Fuß ungehindert über das halbe Feld laufen konnte, dann aber am gut reagierenden Fraisl scheiterte.  

Bielefelder Chancen blieben in der ersten Halbzeit hingegen aus. Das Team von Trainer Uwe Koschinat agierte pomadig und ideenlos - und wurde nach dem Wechsel erneut kalt erwischt. Einen direkten Freistoß von Ezeh kratzte Fraisl zwar mit Mühe aus dem Eck, doch Wurtz schaltete am schnellsten und verwandelte den Abpraller zum 2:0.  

Und es kam noch dicker für die Gäste. Bei einem schnellen Gegenstoß des SVWW schickte Prtajin seinen Sturmpartner Hollerbach, der mit einem Flachschuss aus spitzem Winkel sein 15. Saisontor erzielte. Arminia-Coach Koschinat brachte danach Routinier Fabian Klos, der die Wende aber auch nicht herbeiführen konnte. Vielmehr hatte Prtajin das vierte Tor für die Hessen auf dem Fuß, doch sein Schuss prallte an den Pfosten. Als kurz darauf Iredale traf, brannten bei den Bielefelder Anhängern die letzten Sicherungen durch.

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2 Kommentare
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  • Der Münchner am 03.06.2023 12:57 Uhr / Bewertung:

    Wann werden diese Idioten endlich aus allen Stadien entfernt?
    Heute Bielefelder Ultras, Moren ene andere Ultragruppierung eines anderen Vereins!
    Irgentwann gibt es Tote!
    Die Vereine kuschen auch noch vor denen!
    Das gibt es nur beim Fußball, sonst in keiner anderen Sportart.!

  • Südstern7 am 03.06.2023 07:34 Uhr / Bewertung:

    Das tragische für den Fernsehzuschauer war, dass man wehrlos wieder mal die Attitüden von Kommentator Fuss über sich ergehen lassen musste. So lobte er am Anfang die Bielefelder Fans über den grünen Klee wegen der tollen Stimmung und vergaß auch nicht dem geneigten TV-Publikum die Beleidigungen der DSC-Fans gegen die eigene Mannschaft näher zu bringen, so als handele es sich beim Pöbel mit den Rauchbomben um fachkundiges Publikum. Auch weigerte er sich zu lange das unflätige Benehmen der "Anhänger" zu thematisieren und ignorierte die Rauchbomben einfach. Das war wieder mal eine ganz ganz schwache Vorstellung, Herr Fuss. Lockere Sprüche aufzusagen bedeutet nicht ein guter Kommentator zu sein. Gute Reportagen zeichnen sich dadurch aus, dass man die Seele eines Spiels erfasst und angemessen darauf reagiert.

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