Experte über WM-Leiberl: "Dieses Trikot ist eine Kampfansage"

Das DFB-Team zeigt das neue Outfit für die WM 2014: Mit viel Rot – und weißen Hosen. Ein Modeexperte und ein Farbpsychologe checken alle Trikots von 1954 bis heute.
Florian Bogner, Christoph Landsgesell |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
So sieht das WM-Trikot 2014 in Brasilien aus. Mesut Özil (l.) und Julian Draxler führen es in der Allianz Arena schon mal vor. Was auffällt: Der rote Streifen auf der Brust - und die weißen Hosen.
dpa 16 So sieht das WM-Trikot 2014 in Brasilien aus. Mesut Özil (l.) und Julian Draxler führen es in der Allianz Arena schon mal vor. Was auffällt: Der rote Streifen auf der Brust - und die weißen Hosen.
Das WM-Trikot 2014 nochmal von vorne. Der Streifen auf der Brust ist nach unten zulaufend, in drei rötlichen Abstufungen. Der obere Rand ist schwarz eingefasst, der untere golden. "Dieses Trikot ist eine Kampfansage", sagt Farbpsychologe Harald Braem, "das Rot ist aufregend, symbolisiert: Wir wollen es jetzt wissen!"
dfb-shop 16 Das WM-Trikot 2014 nochmal von vorne. Der Streifen auf der Brust ist nach unten zulaufend, in drei rötlichen Abstufungen. Der obere Rand ist schwarz eingefasst, der untere golden. "Dieses Trikot ist eine Kampfansage", sagt Farbpsychologe Harald Braem, "das Rot ist aufregend, symbolisiert: Wir wollen es jetzt wissen!"
WM 2010 in Südafrika: Platz drei in Südafrika. Amin: "Ein moderner Look, aber ohne den klassischen Erfolg." Braem: "Farblich ein Rückfall, zu brav. Fair, aber auch emotionslos. Da fehlte die letzte Power."
dpa 16 WM 2010 in Südafrika: Platz drei in Südafrika. Amin: "Ein moderner Look, aber ohne den klassischen Erfolg." Braem: "Farblich ein Rückfall, zu brav. Fair, aber auch emotionslos. Da fehlte die letzte Power."
WM 2006 in Deutschland: Das Beinahe-Sommermärchen – Platz 3 mit geschwungenen Streifen an den Seiten. "Eher seicht", findet Braem das Design. "Die Leistung war märchenhaft, das Trikot sicher nicht", sagt Amin.
firo/Augenklick 16 WM 2006 in Deutschland: Das Beinahe-Sommermärchen – Platz 3 mit geschwungenen Streifen an den Seiten. "Eher seicht", findet Braem das Design. "Die Leistung war märchenhaft, das Trikot sicher nicht", sagt Amin.
WM 2002 in Japan/Südkorea: Mit Understatement und bunten Sternen ins Finale – Völlers Team überrascht in Japan/Südkorea. Amin: "Fast perfekter Look zum fast geglückten Coup." Brasilien ist stärker.
AP 16 WM 2002 in Japan/Südkorea: Mit Understatement und bunten Sternen ins Finale – Völlers Team überrascht in Japan/Südkorea. Amin: "Fast perfekter Look zum fast geglückten Coup." Brasilien ist stärker.
WM 1998 in Frankreich: Wieder nur Viertelfinale. Mit dem Trikot geht’s farblich einen Schritt zurück. "Ein Kompromiss", findet Braem. Amin: "Eine halbherzige Rückkehr zu altem Glanz."
dpa 16 WM 1998 in Frankreich: Wieder nur Viertelfinale. Mit dem Trikot geht’s farblich einen Schritt zurück. "Ein Kompromiss", findet Braem. Amin: "Eine halbherzige Rückkehr zu altem Glanz."
WM 1990 in Italien: WM-Titel zum Dritten! Mut zur Farbe, im Jahr nach dem Fall der Berliner Mauer. "Wie eine Siegerschärpe", sagt Braem. "Endlich mal Flagge gezeigt", meint Amin.
dpa 16 WM 1990 in Italien: WM-Titel zum Dritten! Mut zur Farbe, im Jahr nach dem Fall der Berliner Mauer. "Wie eine Siegerschärpe", sagt Braem. "Endlich mal Flagge gezeigt", meint Amin.
WM 1986 in Mexiko: In Mexiko wieder Vize. Der Kragen leuchtet Schwarz-Rot-Gold. Amin: "Hier hat man Farbe bekannt – aber nicht genug, um siegreich vom Platz zu gehen."
Rauchensteiner 16 WM 1986 in Mexiko: In Mexiko wieder Vize. Der Kragen leuchtet Schwarz-Rot-Gold. Amin: "Hier hat man Farbe bekannt – aber nicht genug, um siegreich vom Platz zu gehen."
WM 1982 in Spanien: Für Amin "ein Highlight der DFB-Geschichte – neben den Waden von Briegel." Nicht so schön: der Spielstil, aber effizient. Vize-Weltmeister.
dpa 16 WM 1982 in Spanien: Für Amin "ein Highlight der DFB-Geschichte – neben den Waden von Briegel." Nicht so schön: der Spielstil, aber effizient. Vize-Weltmeister.
WM 1978 in Argentinien: Der Kragen ist neu. "Ein moderner Look", sagt Amin, "aber vielleicht ein bisschen zu soft." In der Zwischenrunde (Cordoba!) ist Schluss.
dpa 16 WM 1978 in Argentinien: Der Kragen ist neu. "Ein moderner Look", sagt Amin, "aber vielleicht ein bisschen zu soft." In der Zwischenrunde (Cordoba!) ist Schluss.
WM 1974 in Deutschland: Der Klassiker unter den Retro-Trikots heute. Heim-WM, der Bomber trifft, Finalsieg gegen Holland. Neu sind die Armbündchen in Schwarz.
dpa 16 WM 1974 in Deutschland: Der Klassiker unter den Retro-Trikots heute. Heim-WM, der Bomber trifft, Finalsieg gegen Holland. Neu sind die Armbündchen in Schwarz.
WM 1970 in Mexiko: Wilde Jahre – aber nicht unbedingt trikotmäßig. Einzig der V-Kragen geht nach vorne. In Mexiko kommt’s im Halbfinale zum Jahrhundertspiel gegen Italien (3:4 n.V.) – Platz drei am Ende.
dpa 16 WM 1970 in Mexiko: Wilde Jahre – aber nicht unbedingt trikotmäßig. Einzig der V-Kragen geht nach vorne. In Mexiko kommt’s im Halbfinale zum Jahrhundertspiel gegen Italien (3:4 n.V.) – Platz drei am Ende.
WM 1966 in England: Der Titeltraum endet in Wembley samt gleichnamigem Tor. Haller und Co. spielen in engen Trikots mit damals modernem Rundkragen. Amin: "Schlicht, aber klassisch elegant!"
dpa 16 WM 1966 in England: Der Titeltraum endet in Wembley samt gleichnamigem Tor. Haller und Co. spielen in engen Trikots mit damals modernem Rundkragen. Amin: "Schlicht, aber klassisch elegant!"
WM 1962: WM in Chile – und die DFB-Elf trägt nochmal die Trikots von 1958 auf. Wirkt altbacken, ist altbacken: Viertelfinal-Aus gegen Jugoslawien – und das Ende für den legendären Sepp Herberger.
dpa 16 WM 1962: WM in Chile – und die DFB-Elf trägt nochmal die Trikots von 1958 auf. Wirkt altbacken, ist altbacken: Viertelfinal-Aus gegen Jugoslawien – und das Ende für den legendären Sepp Herberger.
WM 1958 in Schweden: Die Weiterentwicklung des 54er Jerseys. Was in Schweden raussticht: der schwarze Schnürkragen. Die Nationalelf wirkt damit allerdings ein bisschen zugeschnürt. Reicht nur zu Platz vier.
dpa 16 WM 1958 in Schweden: Die Weiterentwicklung des 54er Jerseys. Was in Schweden raussticht: der schwarze Schnürkragen. Die Nationalelf wirkt damit allerdings ein bisschen zugeschnürt. Reicht nur zu Platz vier.
WM 1954 in der Schweiz: Erstes Weltmeistertrikot! Weiße Knopfleiste, schwarzer Rand, Wunder von Bern. Aus Baumwolle, bleischwer, wenn nass. "Schreit gerade zu nach preußischem Pflichtbewusstsein", sagt Braem.
dpa 16 WM 1954 in der Schweiz: Erstes Weltmeistertrikot! Weiße Knopfleiste, schwarzer Rand, Wunder von Bern. Aus Baumwolle, bleischwer, wenn nass. "Schreit gerade zu nach preußischem Pflichtbewusstsein", sagt Braem.

Die deutsche Nationalmannschaft präsentiert das neue Outfit für die WM 2014: Mit viel Rot auf der Brust – und weißen Hosen. Modeexperte Peyman Amin und Farbpsychologe Harald Braem checken alle Trikots seit 1954.

München - Feuer braucht sie, die deutsche Nationalmannschaft, Temperament und Leidenschaft. All das wird durch die Farbe Rot symbolisiert: und die trägt die Elf von Joachim Löw bei der WM 2014 in Brasilien nun auf der Brust!

Mit Ausrüster Adidas hat das DFB-Team das neue WM-Trikot vorgestellt. Es wird bunt, die Nationalelf trägt es erstmals am Freitag beim Test in Italien (20.45 Uhr/ZDF). Die hervorstechendste Veränderung: Der Farbtupfer auf der Brust, nach unten zulaufend, in drei rötlichen Abstufungen. Der obere Rand ist schwarz eingefasst, der untere golden.

"Richtig gut, dass das Trikotdesign extrem anders und deutlich auffälliger ist als früher", sagt Mats Hummels. Das Rot findet sich auch in Kragen, Ärmeln, Stutzen wieder. "Toll, dass es eine Farbe durchzieht", sagt Philipp Lahm.

Ein weiterer Stilbruch: Die Hose ist nun weiß! Sonst war die Nationalelf immer in schwarzen Hosen aufgelaufen, nur in Ausnahmefällen (WM ’70 und ’74) in Weiß.

Was das Trikot, das es ab Donnerstag zu kaufen gibt, aussagt? Die AZ hat sich bei Modelagent Peyman Amin (bekannt von "Germany’s Next Topmodel") und dem Farbpsychologen Harald Braem umgehört und mit ihnen eine historische Modeschau unternommen (siehe unten).

"Dieses Trikot ist eine Kampfansage", sagt Braem, "das Rot ist aufregend, symbolisiert: Wir wollen es jetzt wissen!" Amin meint: "Das Trikot ist sehr vielversprechend, da es hoffentlich für ein Feuerwerk der Mannschaft stehen wird."

Gerade die Brust hat’s in sich: "Eine Speerspitze, die auf einen zuzeigt. Da reagieren Menschen erschrocken und mit ein kleinwenig Angst", sagt Braem. "Es ist aktiv, aggressiv, aber nicht unangenehm."

Also: auf zum WM-Titel!

Wie die Modeexperten die früheren Nationaltrikots bewerten? Klicken Sie sich oben durch die Bilderstrecke!

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.