Ex-Schiedsrichter kritisiert VAR: "Schein-Gerechtigkeit"

Der Einsatz des Videobeweises geht nach Ansicht des früheren Weltklasse-Schiedsrichters Urs Meier zulasten der Leistung der Unparteiischen auf dem Fußballplatz.
dpa |
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Der Videobeweis sorgt im Fußball weiter für Diskussionen.
Der Videobeweis sorgt im Fußball weiter für Diskussionen. © Andreas Gora/dpa
Stuttgart

"Für mich hat der Videobeweis dem Schiedsrichter seine Kompetenz und seine Souveränität genommen", sagt der 64-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. "Wir haben das Gefühl, dass wir mehr Gerechtigkeit haben, doch dies ist eine Schein-Gerechtigkeit."

Meier leitete fünf Halbfinals in der Champions League nacheinander sowie das Finale der Königsklasse im Jahr 2002. Zu seiner aktiven Zeit gab es weder den VAR noch die Torlinien-Technologie, die er sich am meisten gewünscht hätte. "Wir Schiedsrichter und Assistenten konnten nur hoffen, dass wir keine solche Situation mit Ball auf oder hinter der Linie erleben werden, da wir wussten, dass man gewissen Fälle einfach nicht sehen kann", sagt der Schweizer. 

Durch die Einführung des Videobeweises würden sich viele Unparteiische zu sehr auf die Fernsehbilder verlassen, findet Meier. "Ein Schiedsrichter pfeift, ein Spielleiter leitet und führt ein Spiel. Wir haben leider zu viele Schiedsrichter und keine Spielleiter mehr", sagt er. "Fußball ist eine Sportart, welche von der Dynamik des schnellen Spieles lebt. So sind oft die Pokalspiele der zweiten Runde faszinierende Partien, da bei diesen kein VAR eingesetzt wird, und die Schiedsrichter auf einmal wieder Entscheidungen treffen müssen und siehe da: Sie können es, wenn ihnen der Druck durch den Kölner Keller genommen wird."

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