Ex-Bayer Jansen: Reformhaus statt Restaurant
Der ehemalige Münchner Abwehrspieler leidet an Lebensmittelallergie. Keine Milchprodukte, dafür öfter mal Sushi.
LEIPZIG Neuer Arbeitgeber, neuer Job. Für Marcell Jansen ist die Saison gut gelaufen. Im August war der 23-Jährige vom FC Bayern zum Hamburger SV gewechselt, dort spielt er nun im linken Mittelfeld - viel offensiver. Diese Rolle ist auch in der Nationalelf für das WM-Qualifikationsspiel gegen Liechtenstein vorgesehen, als Absicherung hat er Philipp Lahm hinter sich.
In seinem Bayern-Jahr hat er zwar das Double gewonnen, hauptsächlich aber Erfahrung. Beim HSV ging der Negativ-Lauf weiter. Er war häufig verletzt, und wenn er spielte, wirkte er unaustrainiert.
Der Grund dafür wurde erst im Dezember bei einem Bluttest erkannt. Bei Jansen wurde eine Lebensmittelallergie festgestellt, er leidet an einer Laktose- und Getreide-Unverträglichkeit (Kategorie zwei von vier). Hefe-, Weizen- und Milchprodukte wie Joghurt, Eis und Pudding hat Jansen von der Speisekarte gestrichen, stattdessen gibt es Dinkelbrot und Reis - seine neuen Anlaufstellen sind Reformhäuser. Bei der Nationalelf bekommt er anderes Essen als die Kollegen, ein Leidensgenosse ist Heiko Westermann (Laktose-Unverträglichkeit).
„Es war eine gehörige Umstellung. Die Freiheit, im Restaurant zu bestellen, was man will, geht verloren", erzählte Jansen der AZ und fügte hinzu: „Ich ernähre mich seitdem bewusster und merke, dass sich in meinem Körper Positives getan hat. Und öfter mal Sushi ist auch nicht schlecht."
Patrick Strasser