Euro-Sommermärchen 2012 in Deutschland?

Die internationale Finanzkrise erschüttert auch die Ukraine. An den Stadien für die EM 2012 wurden die Bauarbeiten eingestellt. Nun ist von Deutschland als Ersatz-Ausrichter der Euro die Rede.
WARSCHAU Er ist das große Fußball-Idol in Polen. 1974 und 1982 führte Grzegorz Lato seine Nationalmannschaft zu Platz drei bei den Weltmeisterschaften in Deutschland und Spanien, 1974 war er darüberhinaus auch noch Torschützenkönig der WM. Gestern wurde der 58-Jährige zum neuen Präsidenten des polnischen Fußballverbandes gewählt. Und schon wenige Stunden später sorgte er für großen Wirbel. Da brachte er nämlich Deutschland als potentiellen Ersatz-Co-Gastgeber der EM 2012 ins Gespräch gebracht. Polen könne auf jeden Fall die Zusagen erfüllen, sagte Lato: „Aber wenn die Ukraine es nicht schafft, können wir das Turnier gemeinsam mit Deutschland ausrichten.“
Während Polen mit der Neuwahl des Verbandspräsidiums die Streitigkeiten mit der FIFA um politische Einmischung der Regierung in sportliche Belange beilegte, war am Donnerstag in der Ukraine ein Baustopp auf den EM-Baustellen bekannt geworden. OK-Sprecher Jewgeni Willinsky hatte mitgeteilt, dass wegen der Auswirkungen der Krise an den internationalen Finanzmärkten auf 80 Prozent der Baustellen die Arbeit derzeit ruhe.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat ein Einspringen des WM-Gastgebers 2006 bislang stets kategorisch ausgeschlossen und beiden EM-Ausrichtern das Vertrauen ausgesprochen.